Zeitgemäßes Verstehen und Gestalten: Tobias J. Knoblich ist neuer Kulturdirektor der Landeshauptstadt

24.11.2010 15:50

Gestern stellte die Bürgermeisterin und Beigeordnete für Soziales, Bildung und Kultur, Tamara Thierbach, den neuen Kulturdirektor der Landeshauptstadt, Tobias J. Knoblich, der Öffentlichkeit vor.

Kulturdirektor Tobias J. Knoblich

Tobias J. Knoblich, 1971 in Zwickau geboren, studierte Kulturwissenschaft, Kulturpolitik und Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1996 bis 2001 war er als freiberuflicher Kulturwissenschaftler und Publizist in Berlin tätig, u.a. für das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK), später als Honorardozent an der Sächsischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) im Studiengang Kulturmanagement. Bis November 2005 war er darüber hinaus als Vorstand der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e. V. (Berlin) tätig, seit Mai 2003 auch als Vorstand der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. (Bonn) und ab September 2006 als deren Vizepräsident. Im Jahre 2007 wurde Tobias J. Knoblich Pressesprecher des Sächsischen Kultursenats und im gleichen Jahr auch stellvertretender Sprecher des Rats für Soziokultur und kulturelle Bildung im Deutschen Kulturrat. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Sächsischen Jugendstiftung.

Beginnen wird Knoblich, der Kultur als kommunikativen Prozess betrachtet, seine Arbeit in Erfurt am 3. Januar 2011. Man brauche Ideen, Gespräche mit den Akteuren. All das, was er in Sachsen angefangen hat, wolle er auch in der Thüringer Landeshauptstadt fortsetzen. "Er ist ein Vertreter der neuen Generation", so die Bürgermeisterin Tamara Thierbach. Tobias J. Knoblich hat sich in der Vergangenheit immer wieder – auch publizistisch – kritisch mit dem Kulturmanagement und veränderten Erwartungshaltungen an Kulturpolitik auseinandergesetzt. Persönlich habe er in der Praxis immer am stärksten vom Reflexionsvermögen, vom Wissen um Kultur und ihre Geschichtlichkeit profitiert. In der Landeshauptstadt, wo er ab Januar Kommunalpolitik mitgestalten möchte, wird ihn nach eigenen Worten die "Empathie für die Kultureinrichtungen, die Künstler, die Kulturnutzer/-innen und natürlich auch für den Kulturhaushalt, der immer knapper wird" tragen. "Empathie heißt dabei nicht bedingungslose Anwaltschaft für alles, was in einer Kommune Kultur sein kann", so der neue Kulturdirektor, " sondern für ein funktionierendes Ganzes, das zeitgemäß verstanden und gestaltet sein will." (Knoblich: Kulturwissenschaft als Beruf)