Spatenstich für Lemurenwald im Zoopark

03.05.2011 10:30

Im Thüringer Zoopark Erfurt wurde gestern der Baubeginn einer neuen Anlage gefeiert: Für 800.000 Euro wird in den kommenden Wochen der neue "Lemurenwald" entstehen, in dem die Besucher ab September auf Tuchfühlung mit den bedrohten Primaten gehen können.

Das neue, begehbare Gehege der Lemuren wird seinem Namen alle Ehre machen. Über 90 Bäume werden den Tieren als Kletter- und Ruheort dienen, aber auch Sonnenplätze wird es für sie in diesem Wald geben. Auf verschlungenen Pfaden und über zwei Holzstege hinweg führt der Weg die Besucher ganz nah an den Tieren vorbei. Das verspricht ein besonderes Erlebnis zu werden.

Die Lemuren sind in ihrer Verbreitung auf Madagaskar beschränkt. Der stark gefährdete Rote Vari kommt nur im Bereich der nordöstlichen Halbinsel Masoala vor, der gefährdete Weißkopfmaki im gesamten nordöstlichen Bereich Madagaskars. Der Katta hingegen ist im südwestlichen Madagaskar zu Hause. Die drei Arten werden im neuen Gehege gemeinsam gehalten

Spatenstich: Der neue Lemurenwald im Thüringer Zoopark Erfurt
Baubeigeordneter Ingo Mlejnek, Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Zooparkdirektor Thomas Kölpin beim Spatenstich für die neue Besucherattraktion auf dem Roten Berg.

Als einziger Zoo der Welt außerhalb Indiens präsentiert der Thüringer Zoopark Erfurt in einem zweiten Gehege die Nilgiri-Languren. Diese gefährdete Primatenart ist nach ihrer Heimat, dem südindischen Nilgirigebirge, benannt. Die Nilgiri-Languren sind heute bedroht durch Habitatverlust und Jagd.

Eine weitere Primatenart wird für die Besucher im angeschlossenen Tierhaus zu sehen sein. Hier werden in Zukunft die Mausmakis untergebracht sein, die im Moment noch im Elefantenhaus zu bestaunen sind. Die ebenfalls auf Madagaskar beheimateten Tiere sind, mit 30 bis 60 Gramm Körpergewicht, die kleinsten Lemuren der Welt.