WBG Zukunft weiht Pilotprojekt in der Rigaer Straße mit einem Wohngebietsfest ein

27.09.2011 13:35

So modern kann "Platte" sein: In der Rigaer Straße 1 bis 3 zeigt die WBG Zukunft eG wie man eine Wohnscheibe zu neuem Leben erwecken kann. Mit einem Wohngebietsfest weihte die Genossenschaft die Räumlichkeiten – vom neu gestalteten Eingangsbereich, über einen Gemeinschafts- bis zum Fitnessraum – ein.  

Oberbürgermeister Andreas Bausewein stellte in seinem Grußwort die Bedeutung der "Plattenbausiedlungen" für die Landeshauptstadt heraus. Während man vor einigen Jahren noch über Abrisse nachgedacht hätte, würde es heute kaum noch Leerstand geben. Die Siedlungen hätten an Attraktivität gewonnen, was auch dem Engagement der Genossenschaften und dem Kommunalen Wohnungsunternehmen zuzuschreiben sei.

Rigaer_Straße_Empfangsbereich
Silke Wuttke und Annette Lohsträter, die Vorstände der WBG Zukunft, begrüßen Oberbürgermeister
Andreas Bausewein im neu gestalteten Foyer der Rigaer Straße 1 bis 3.    

In der Rigaer Straße wurde der gesamte Eingangsbereich verändert: wo einst dunkle und enge Gänge dominierten, herrscht jetzt eine helle und großzügige Atmosphäre ähnlich einer Hotellobby. Lockere Sitzgruppen laden zum Verweilen ein, Besucher werden vom Concierge an einem transparenten Rezeptionstresen begrüßt. Glastüren und geschmackvolle Bilder sorgen für ein angenehmes Flair. Ab sofort können die Bewohner auch einen Gemeinschaftsraum, einen Fitnessraum mit Ergometer, Laufband und Gymnastikmatten, ein Computerkabinett und eine Gästewohnung nutzen.  

In einem separaten Raum für mobile Dienste sind regelmäßig eine Physiotherapeutin, eine Podologin und eine Friseurmeisterin anzutreffen und somit Massagen, Kosmetikbehandlungen und Fußpflege sozusagen in Hausschuhen erreichbar. Zwei Mitarbeiterinnen des Kolpingwerkes kümmern sich um den sozialen Zusammenhalt im Haus, organisieren thematische Nachmittage und stehen für individuelle Hilfen im Alltag zur Verfügung. "Servicewohnen" nennt die WBG Zukunft eG dieses ganzheitliche Konzept.  

Entwickelt wurde es in einem mehrjährigen Prozess und in enger Kooperation mit der Fachhochschule Erfurt. Im Rahmen des bundesweiten Forschungsprojekts "Nachfrageorientierte Bestandsentwicklung in der Wohnungswirtschaft" untersuchten Experten aus der Wissenschaft, wie das Wohnen in der Zukunft aussehen könnte. Dazu wurden Workshops mit wichtigen Akteuren aus dem Umfeld und intensive Befragungen der Bewohner durchgeführt. Die Wohnscheibe in der Rigaer Straße 1 bis 3 wurde dann als Pilotprojekt ausgewählt. Ihre Renaissance ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass sie vor Jahren noch zur Disposition stand und ihr Abriss nur eine Frage der Zeit war. Damals lag die Vermietungsquote im Haus bei nur 79,9 Prozent, mittlerweile ist sie auf 91,8 Prozent gestiegen.