Das war erwicon 2011: Erfurt – ein Zukunftsstandort mit großem Potential

17.06.2011 17:00

Oberbürgermeister Andreas Bausewein eröffnete am gestrigen 16. Juni den zehnten Erfurter Wirtschaftskongress erwicon im Kongresszentrum der Messe Erfurt und konnte mehr als 200 Teilnehmer aus allen Teilen der Bundesrepublik in der Thüringer Landeshauptstadt begrüßen. 29 Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gestalteten das zweitägige Kongressprogramm unter dem Motto "Zukunftsstandort Erfurt" und widmeten sich darin den Themenfeldern Innovation, umweltverträgliche Mobilität, Maschinen-Anlagen-Systeme, nachhaltiges Bauen sowie Wertschöpfer Mensch.

erwicon2011_Eröffnung
Eröffnung des Wirtschaftskongresses am 16. Juni mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Helge Braun.

Der diesjährige Wirtschaftskongress hatte den Zukunftsstandort Erfurt zum Thema. In seiner Eröffnungsrede sprach Oberbürgermeister Andreas Bausewein an, dass Prognosen zwar ein gutes und wichtiges Instrument seien, um in die Zukunft zu blicken und dementsprechend zu planen, dass die Zukunft aber – wie beispielsweise die Bevölkerungsentwicklung der Landeshauptstadt zeigt – durchaus veränderbar ist. "Wir alle können einen Beitrag dafür leisten, dass die Entwicklung in die von uns gewünscht Richtung verläuft, wir können die Zukunft gestalten. Die Wirtschaftskraft der Landeshauptstadt wird dabei eine ganz entscheidende Rolle spielen und auch erwicon 2011 kann und will dazu einen Beitrag leisten", begrüßte er die Teilnehmer des Wirtschaftskongresses.  

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Helge Braun, stellte die Zukunftsstrategie der Bundesregierung vor und betonte, dass die Erreichung dieser Ziele großer Anstrengungen bedarf. Der Forschungs- und Entwicklungsbereich bietet gute Chancen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft weiter zu festigen. Die größten Anstrengungen werden dabei von den Unternehmen selbst getragen. Die Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen Frau Dr. Gertrud Traud hob hervor, innovative Produkte mit innovativen Technologien zu günstigen Lohnstückkosten als Basis für die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Industrie anzubieten. Die breite Aufstellung der Thüringer und Erfurter Wirtschaft sei dabei kein Hindernis, sondern eine besondere Chance, die es durch Netzwerke zu nutzen gelte. Stefan Schaible von Roland Berger Strategy Consultants GmbH stellte in seinem Beitrag Trends für Thüringen vor, die im Auftrag des Thüringer Wirtschaftsministerium untersucht und herausgearbeitet wurden. 

In den weiteren Kongresssessionen wurden innovative Entwicklungen im Maschinen -und Anlagenbau, bei Gewerbeimmobilien und für den Bereich Mobilität thematisiert. So stellte beispielsweise Mirko Zeng von der Goldbeck Ost GmbH Systeme zur Zertifizierung von Gewerbeimmobilien am Beispiel einer unlängst errichteten Logistikimmobilie im Erfurter Güterverkehrszentrum vor, Roland Emig von der Schuler Pressen GmbH zeigte innovative Ansätze im Maschinenbau, die im Werk Umformtechnik Erfurt realisiert werden, Thomas Freitag von der Melexis GmbH Erfurt informierte, dass bereits heute in einem modernen Kfz bis zu 120 Elektromotore arbeiten und demonstrierte entsprechende Einsparpotentiale insbesondere vor dem Hintergrund der kommenden Nutzung regenerativer Energien im Bereich der Mobilität. 

Der zweite Kongresstag nahm das Thema Bildung und Kommunikation als wichtigen Eckpfeiler für Innovation auf. So untermauerte Dr. Peter Frey, Solar Valley GmbH, die Forderung "Innovation braucht Bildung" mit konkreten Beispielen aus dem Bereich der Photovoltaik, während beispielsweise Ralf Bettzieche von der Bosch-Sicherheitssysteme GmbH über die Anstrengungen des Unternehmens zu Ausbildung von Fachkräften berichtete. Dr. Martin Gude vom Thüringer Wirtschaftsministerium unterstrich die zunehmende Bedeutung von Greentech (regenerative Energien und Technologien) als Zukunftsmarkt für Thüringen und Deutschland und hob er nachhaltige Mobilität und nachhaltige Kreislaufwirtschaft hervor. Thüringen und Erfurt als Grünen Motor für Deutschland zu entwickeln und somit auch Fachkräfte nach Thüringen zu holen, sei erklärtes Ziel der Landesregierung. 

In der abschließenden Podiumsdiskussion, die von Steffen Quasebarth vom MDR moderiert wurde, betonten die Teilnehmer eindringlich die Notwendigkeit von Bildung und Qualifizierung als zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Forschung und die zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse in neue Produkte. 

Wie in den zurückliegenden Jahren werden in Kürze die Präsentationen zu den Vorträgen unter www.erfurt.de/erwicon aufrufbar sein, ebenso wie das zum Kongress herausgegebene Kongressjournal. Der nächste Erfurter Wirtschaftskongress wird am 7. und 8. Juni 2012 stattfinden.