Millionen-Förderung des Wirtschaftsministeriums für Danakil im Egapark

16.02.2017 14:55

Gestern übergab Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, einen Förderbescheid für neue touristische Attraktion des Egaparks, welche zum Bundesgartenschau 2021 eröffnet werden soll.

Foto: Der Entwurf des Klimazonenhauses von "Generalplaner ARGE DANAKIL" wurde als Gewinner des Architektur-Wettbewerbs gewählt. Foto: © Generalplaner Arge Danakil

Erfurt am 23. April 2021: Heiße, trockene Luft schlägt den Besuchern entgegen, wenn sie die schützende Schlucht des Wadis verlassen haben. Nur das Pfeifen des Windes ist zu hören. Unerbittlich brennt die Sonne auf die scheinbar ewigen Weiten des Sandmeers. Durch einen engen Spalt geht es wieder hinaus aus dieser lebensfeindlichen Umgebung – hinein in eine Welt des Überflusses, in den tropischen Regenwald. Wasserdunst hängt wie eine Glocke zwischen den immergrünen Baumwipfeln. Darunter tummeln sich schillernde Schmetterlinge…

Zwischen zwei Männern steht eine Frau vor einer Leinwand, gemeinsam halten sie zwei symbolische Zuwendungsbescheide in die Kamera.
Foto: Fördermittelbescheid für Danakil übergeben: Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Buga-Chefin Kathrin Weiß und Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Diese beiden Welten unmittelbar nebeneinander wird Danakil in Erfurt zeigen. Auf dem Gelände des Egaparks entsteht zur Bundesgartenschau 2021 ein einzigartiges Wüsten- und Urwaldhaus, das es so noch nicht gegeben hat. Danakil, benannt nach der bekannten äthiopischen Wüste, zeigt mitten in Thüringen zwei Klimawelten, die unterschiedlicher nicht sein können. Hier lässt sich hautnah erleben, wie wichtig Wasser für das Überleben ist.

Kathrin Weiß, Ega- und Buga-Chefin:

Ein Traum wird wahr. Diese Klimazonenwelt ist deutschlandweit einmalig. Wir wollen den Besuchern die Vielfalt der Wüste und ihrer Lebensformen darstellen, die sich dort unter kargen Bedingungen entwickelt haben. Im Gegensatz zur üppigen Vegetation der Tropen. Wasser soll das verbindende Element sein, um bei den Besuchern neben dem Erleben auch zum Nachdenken anzuregen und den eigenen Umgang mit Wasser zu hinterfragen. Es geht um Wertschätzung.

Foto: Im Tropenhaus von Danakil können Besucher eine Alternative zum barrierefreien Rundgang erleben und eine Hängebrücke überqueren. Foto: © Generalplaner Arge Danakil

Danakil wird 83 Meter lang sein und an seiner höchsten Stelle 13 Meter in die Höhe ragen. Der Komplex soll 1.250 Quadratmeter Wüstenhaus und 820 Quadratmeter Urwaldhaus umfassen. Die zwölf außenliegenden Träger werden zudem die Architektur der historischen Ega-Hallen aufgreifen. Kathrin Weiß:

Es war uns wichtig, ein verbindendes Element zu den historischen Hallen zu schaffen. Diese neue Anlage weist in die Zukunft – auch bezüglich ihrer Energieeffizienz. Um im übertragenen Sinne selbst für ein gutes Klima zu sorgen.

Mit der Übergabe des Fördermittelbescheides rückt Danakil nun in greifbare Nähe. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde der Bescheid des Freistaats über 15,5 Millionen Euro an die Ega übergeben. Diese Summe entspricht 90 Prozent der förderfähigen Kosten des Projekts. Insgesamt kostet Danakil – samt Gewächshaus für die Überwinterung – 21,4 Millionen Euro. Auch einen touristischen Mehrwert wird Danakil haben. So soll die neue Anlage jährlich zusätzlich 100.000 Besucher in den Egapark und nach Thüringen locken. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein:

Danakil ist eines der Leuchtturmprojekte der Buga 2021. Diese Klimazonenwelt wird die neue Attraktion des Egaparks – und das über den Zeitraum der Bundesgartenschau hinaus. Ich freue mich außerordentlich, dass das der Freistaat genauso sieht und das Projekt zu 90 Prozent fördert.

Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, überreichte den Scheck an die Ega- und Buga-Chefin Kathrin Weiß – und zwar genau auf dem Gelände, auf dem DANAKIL entsteht. „Mit Danakil entsteht ein touristischer Anziehungspunkt mit Alleinstellungsmerkmal im Erfurter Egapark“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Naturerleben, Ökologie, nachhaltiges Wirtschaften und moderne Architektur verbänden sich im Danakil zu einem ganz besonderen und neuartigen Gebäudeensemble, das zu einem Aushängeschild der Bundesgartenschau 2021 werden könne. „Die Buga Erfurt 2021 ist ein Ereignis von überregionaler Bedeutung, dessen Vorbereitung und Ausrichtung wir als Land in erheblichem Umfang unterstützen“, betonte der Minister. Deshalb werde die Errichtung des Klimazonenhauses als Flaggschiff und wichtigem Referenzprojekt der Buga vom Thüringer Wirtschaftsministerium mit 15,5 Millionen Euro gefördert. Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag gestellt werden, um 2018 mit der Errichtung von Danakil beginnen zu können.

Hintergrund

Mit über 500.000 Besuchern jährlich ist der Egapark eine der beliebtesten Freizeiteinrichtungen in Thüringen. Zur Bundesgartenschau 2021 ist der 36 Hektar große Gartenpark das Kernstück der Ausstellungsflächen. Im Zentrum des Egaparks, am Standort der ehemaligen Zentralgaststätte, soll das neue Gebäudeensemble aus den Teilen Wüstenhaus und Urwaldhaus entstehen. Mit dem Bau dieser einzigartigen Attraktion wird der Egapark seine „verlorene Mitte“ wiederfinden.

Entwicklung:

  • 2013 – Erste Ideenskizze
  • 2015 – Wettbewerb mit dem Sieger „Generalplaner ARGE DANAKIL“ (Henchion Reuter Architekten, Rehwaldt Landschaftsarchitekten, STORIES within ARCHITECTURE, Tragwerksplanung EiSatGmbh, Obermeyer Planen + Beraten GmbH)
  • 2016 – Entwurfsplanung und Förderantrag an die Thüringer Aufbaubank
  • 2017 – Genehmigungsplanung für den Bauantrag, Ausführungsplanung und Ausschreibung
  • 2018 – Baubeginn
  • 2020 – Fertigstellung und Inbetriebnahme (Pflanzen- und Tieransiedlung)
  • 2021 – Eröffnung zur BUGA Erfurt 2021