Den Umgang mit Medien lernen die Jüngsten nicht von selbst

18.05.2020 12:03

YouTube, Instagram, WhatsApp, TikTok – jungen Menschen sind diese Onlineprogramme wohl vertraut. Seit ihrer frühen Kindheit wachsen sie mit verschiedensten Medienformaten und mobilen Endgeräten wie Smartphones und iPads auf.

Jugendamt gibt Tipps zur Medienerziehung bei Kindern und Jugendlichen

Gerade in Corona-Zeiten beschäftigen sich viele Kids selbstständig an ihrem Tablet, Handy oder Computer und versetzen mit ihrem Wissen so manche Eltern in Staunen. Einen gesunden Umgang mit Medien lernen die Jüngsten jedoch nicht von selbst. Die Kinder- und Jugendschützer Karola Kochinke und Werner Fürle vom städtischen Jugendamt haben dazu einige Tipps für Eltern: „Zunächst empfehlen wir, Strukturen im Umgang mit Medien zu schaffen, z. B. durch das Vereinbaren von festen Mediennutzungszeiten. Das WLAN kann dann auch mal ausgeschaltet werden. Sind die Kinder noch sehr klein, sollten Eltern auswählen, welche Geräte und Programme sie für den Nachwuchs als geeignet erachten. Mit zunehmendem Alter können die Kinder dann in solche Entscheidungen mit einbezogen werden. Weiterhin raten wir Eltern, die eigene Mediennutzung zu reflektieren – wird zum Beispiel bei gemeinsamen Mahlzeiten Fernsehen geschaut oder das Handy genutzt?“

Hilfreich sei auch, gemeinsam über „angesagte“ Apps, Spiele und Serien zu sprechen. Werner Fürle ergänzt: „Die Erwachsenen können sich von ihren kleinen Expertinnen und Experten ruhig mal die neuesten Programme erklären lassen. So gewinnen sie einen Einblick, was die Kinder im Internet eigentlich tun und wo mögliche Gefahren lauern. Gemeinsam sollte anschließend darüber gesprochen werden, welche Inhalte kritisch sind und vor allem warum“.

Das Medienangebot ist in den letzten Jahren zudem rasant gewachsen und wird täglich erweitert. „Es wird immer schwieriger, aus diesem Überangebot etwas Sinnvolles für Kinder und Jugendliche auszuwählen. Ein Ziel aller Eltern sollte es daher sein, das eigene Kind darin zu schulen, nicht wahllos zu konsumieren. Kinder können sich durch übermäßige Mediennutzung schnell überfordert fühlen, was bspw. zu Konzentrationsschwierigkeiten führen kann“, erklärt Karola Kochinke.

Vergessen werden sollte auch nicht, dass das reale Leben oft sogar spannendere Geschichten bereithält als die Onlinewelt.

Fragen zur Medienerziehung können per E-Mail gestellt werden.

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