Der Zughafen gewinnt ein junges Familienunternehmen mit kulinarischen Besonderheiten

19.04.2022 11:43

Am Erfurter Zughafen sind viele Unternehmen aus dem kreativen, handwerklichen, künstlerischen oder Event-Bereich beheimatet. Darunter auch die junge Brennerei Nicolai & Sohn GmbH, die das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Erfurt besuchte. Das Unternehmen gewährte der Wirtschaftsförderung einen Blick hinter die Kulissen und es wurde sich über die Herausforderung einer Gründung während einer Pandemie ausgetauscht.

Zwei Männer stehen vor einem Kessel in einer Brennerei.
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Der Familienbetrieb aus Vater und Sohn wurde im Jahr 2019 am Standort Erfurt, Zum Güterbahnhof 20 gegründet. Bis 2020 erfolgte der Hallenausbau und die maschinelle Ausstattung mit einer Investitionssumme von über 250.000 Euro. Neben der Teilförderung einiger Maschinen durch das Programm "Thüringen Invest", wurde die Gründung ausschließlich durch Eigenkapital und private Investoren gestemmt. "Das Engagement und die Leidenschaft für die eigenen Produkte und die Idee des Unternehmens ist an allen Ecken zu spüren und begründen die Unternehmensentwicklung" mussten die Kollegen der Wirtschaftsförderung feststellen. Seit Dezember 2020 wird der Erfurter Gin "Nicolai & Sohn Classic und Ruby Edition“ produziert. Alle Produktionsschritte der 5.000 Flaschen im Jahr (Tendenz steigend) findet in Erfurt statt. Im März 2022 ging die Herstellung von Whisky an den Start. Die Kapazität wird gesteigert auf 16.000 Liter pro Jahr. Ein umfassendes Fasslager, die Veranstaltungsfähigkeit und die B2B-Geschäftsbeziehung wird ausgebaut. Dabei wird mitunter das Programm Privatfässer "Whisky Angel" als Geldanlage für Firmen und Geschäftskunden angeboten. 

Die Spirituosen der Erfurter Brennerei sind in 45 Läden im Einzel- und Fachhandel vorwiegend in Thüringen und Sachsen erhältlich. Punktuell sogar auch im gesamten Bundesgebiet. Das Interesse außerhalb der Region wächst. Damit muss auch die Produktionsstätte wachsen. Doch die Erweiterungsmöglichkeiten sind am Zughafen selbst durch die ICE-City begrenzt.

Die letzten beiden Jahre und der Markteintritt waren für das Familienunternehmen nicht leicht, da es bei der Überbrückung der Corona-Krise durch die gängigen Förderraster fiel und bislang keinerlei Anspruch auf finanzielle Hilfe in diesem Rahmen hatte. Umso mehr ist es eine wahre Erfolgsgeschichte von der Idee einer kleinen privaten Brennerei in der Werkstatt zu einem Familienunternehmen mit solch positiven Aussichten.