Freiwillige Feuerwehr Alach mit erfolgreicher Jugendwehr

06.05.2025 09:57

Die Freiwillige Feuerwehr Alach im Erfurter Westen wurde im Jahr 1877 gegründet, ist also mittlerweile offiziell schon 148 Jahre alt. Die erste urkundliche Erwähnung ist jedoch bereits auf das Jahr 1825 datiert. Das belegen Rechnungen und Auflistungen von beschafften Feuerlöschgerätschaften für die damals elf freiwilligen Feuerwehrmänner.

Von Brandbekämpfung mit Eimern und Leitern bis zum Elefanten im Gerätehaus

Foto: Die Jugendwehr mit einer Urkunde vor dem Feuerwehrauto bei einem Bundeswettkampf. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

So ist die Anschaffung von zwei Feuerspritzen in den Jahren 1839 und 1843 aufgezeichnet, also noch aus der Zeit, bevor es eine organisierte Feuerwehr im Dorf gab. Bis zur Gründung der Feuerwehr im Ort wurden die Löscharbeiten durch die Bürger des Ortes erledigt. Dazu konnten sie auf drei Feuerlöschteiche, mehrere Dutzend Feuerlöscheimer und vier Leitern zurückgreifen. Die Dorfchronik weist im Jahr 1864 auf einen Großbrand hin, dem fast der halbe Ort zum Opfer fiel. In den Jahren 1984 und 2003 konnte Schlimmeres bei  Bränden im „Alacher Kloster“ verhindert werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Alach ist eine sogenannte Kategorie-1-Wehr mit Aufgaben der Grundsicherung, da  sich der Ortsteil Alach außerhalb des zehnminütigen Hilfsfristbereiches der Berufsfeuerwehr Erfurt befindet. Neben Alach ist die Wehr für die Absicherung des Ortsteils Schaderode zuständig und wird auch zu Einsätzen nach Salomonsborn gerufen. Über viele Jahre arbeitet die Wehr auch mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bindersleben bei der Ausbildung zusammen. „Die Schulungen finden im 14-tägigen Wechsel in beiden Orten statt und behandeln das breite Aufgabengebiet in Theorie und Praxis. Gerne sind zu diesen Terminen interessierte Mitbürger eingeladen, sich ein eigenes Bild zu machen“, sagt Wehrleiter Maik Strauß.

Jugendwehr erfolgreich in Wettbewerben

Die Jugendfeuerwehr wurde nach der Wende am 1. Juni 1993 neu gegründet und zählt aktuell 17 Mitglieder. Seither können immer wieder interessierte Kinder und Jugendliche für die Jugendarbeit der Feuerwehr  begeistert werden. Das schlug sich dann auch darin nieder, dass die Jugendwehr aus Alach stets erfolgreich bei Stadt- und Landesausscheiden war. Dreimal in Folge vertrat die Alacher Jugend das Land Thüringen bei den Bundeswettbewerben. „Dabei erreichten die Jüngsten 2013 den 13. Platz, 2015 den 22. Platz und 2017 erneut den 13. Platz“, sagt Maik Strauß: „Alle Ergebnisse sprechen für unsere sehr gute Jugendarbeit, das macht uns stolz.“

Der Wehrleiter wird im Vorstand von seinem Stellvertreter Sascha Fritz und der Jugendwartin Luisa Seifert unterstützt. Dem Feuerwehrverein, der am 10. März 1995 gegründet wurde, steht Michael Steinmetz vor. „Die Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrverein läuft sehr gut. Er fördert und unterstützt die ehrenamtliche Arbeit der gesamten Feuerwehr im Ort. Insgesamt 49 Mitglieder zählt der Verein aktuell“, so Strauß.

Ungewöhnlicher Gast im Gerätehaus

Das Feuerwehrgerätehaus wurde 1994 und 1995 erweitert und saniert. Es befindet sich seit dem Jahr 1950 an dieser Stelle an der St.-Ulrichs-Gasse im Ortskern. Das Gebäude wurde im Jahr 2016 kernsaniert und um eine Fahrzeughalle und einen Verbindungsbau erweitert, um den nötigen Stellplatz für das damals neu übergebene Löschgruppenfahrzeug vorzuhalten. In die Geschichte des Gerätehauses reiht sich eine besondere Anekdote ein. „Im Jahr 1995 stand in der Garage nicht etwa ein Feuerwehrfahrzeug, sondern ein Elefant eines Wanderzirkus, der vorübergehend ein Quartier brauchte. Leider gibt es davon kein Foto“, sagt Strauß.In den vergangenen Jahren war die Einsatztruppe der Feuerwehr vorrangig mit Einsätzen zur Unterstützung des Rettungsdienstes, technischer Hilfeleistung beschäftigt. Einsätze zur Brandbekämpfung dagegen gab es dankenswerterweise nur sehr selten. Pro Jahr kommen so im Durchschnitt 10 bis 15 Einsätze zusammen. Aktuell gehören der Einsatz-Abteilung 15 Männer und eine Frau an. In der Alters- und Ehrenabteilung sind derzeit elf verdiente Kameraden organisiert und unterstützen bei Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür.