Erneuerung der Fahrleitungsanlage in der Magdeburger Allee

10.07.2025 14:01

Die Erfurter Verkehrsbetriebe Ag startet am Montag, dem 14. Juli 2025, mit umfangreichen Bauarbeiten zur Erneuerung der Fahrleitungsanlage entlang der nördlichen Johannesstraße und der Magdeburger Allee. Um die Maßnahme technisch sicher und zügig umsetzen zu können, kommt es zu wechselseitigen Vollsperrungen der Fahrbahn zwischen Talknoten und der Haltestelle Wendenstraße. An den Wochenenden bleibt die Straße jedoch für den Verkehr freigegeben. Der Straßenbahnverkehr wird während der Bauarbeiten uneingeschränkt weitergeführt.

Blick auf die Baustelle, mit Straßenschild im Vordergrund
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die geplanten Sperrungen betreffen jeweils eine Richtungsfahrbahn der Magdeburger Allee und erfolgen wie folgt:

14.07. – 18.07.2025

Vollsperrung der Nordfahrbahn (Richtung stadtauswärts) zwischen Stauffenbergallee und Wendenstraße. Die Bohrrohrgründung ist eine spezielle Tiefgründungstechnik, bei der ein Stahlrohr in den Boden gebohrt wird, um ein stabiles Fundament z.B. für einen Mast zu schaffen.

21.07. – 25.07.2025

Vollsperrung der Südfahrbahn in Richtung Innenstadt im gleichen Abschnitt (Bohrrohrgründung).

28.07. – 01.08.2025

Erneute Vollsperrung der Südfahrbahn (Maststellarbeiten)

04.08. – 08.08.2025

Vollsperrung der Nordfahrbahn (Maststellarbeiten)

Gut zu wissen:

• An Wochenenden sind beide Fahrtrichtungen uneingeschränkt befahrbar
• Die Querung der Magdeburger Allee über die Eislebener Straße bleibt möglich
• Die nördliche Johannesstraße/ Magdeburger Allee sind während der Baumaßnahme wechselseitig gesperrt. Anwohner und Gewerbetreibende können sich in dringenden Fällen direkt mit der Bauleitung abstimmen.

Hintergrund: Erneuerung der Fahrleitungsanlage

Die vorhandene Fahrleitungsinfrastruktur stammt aus den frühen 1990er Jahren und weist altersbedingten Verschleiß auf. Die Evag ersetzt deshalb die komplette Fahrleitungsanlage auf der doppelgleisigen Strecke von ca. 1,3 km Länge zwischen Magdeburger Allee und nördlicher Johannesstraße.

Die neue Anlage umfasst:

• stärkere Tragseile (von 50 mm² auf 120 mm² Kupfer)
• leistungsfähigere Fahrdrähte (von 100 mm² auf 120 mm²)
• den kompletten Austausch aller Bauteile wie Klemmen, Trenner und Kurvenauszüge
• die Erneuerung von 14 Masten, davon 8 Kombimasten mit Straßenbeleuchtung
• Die Fahrleitungsanlage besteht aus Kupfer und Bronze und wiegt ca. 8 Tonnen. Bei Wind und Eis
können es bis zu 15,5 Tonnen werden

Das wird gemacht:

Vor der Maststellung wurde ab Mai an jedem neuen Standort eine Suchschachtung (1,50 m³) durchgeführt, um bestehende Versorgungsleitungen zu erkennen. Im kommenden Bauabschnitt erfolgt die Gründung über Stahlbohrrohre mit einem Durchmesser von 600 mm und bis zu 6,5 m Tiefe. Diese dienen als stabile Fundamente für die neuen Fahrleitungsmasten. Nach der Maststellung werden die Quertragwerke installiert, der Fahrdraht und Tragseil tragen. Der Austausch der Fahrleitungen selbst erfolgt im Anschluss innerhalb von zwei Wochenendschichten. Danach werden die alten Masten demontiert.

Weitere Vorteile der Maßnahme:

Die neuen Leitungsquerschnitte ermöglichen es, bei einem Ausfall von Speisepunkten oder Stromunterwerken auch weiter entfernte Abschnitte über benachbarte Netze mit Energie zu versorgen, die Versorgungssicherheit wird dadurch erhöht. Außerdem haben stärkere Leitungen einen geringeren elektrischen Widerstand. Dadurch werden Verluste durch Abwärme minimiert, was Energie spart. Gleichzeitig kann die beim Bremsen erzeugte Rückspeiseenergie effizienter ins Netz eingespeist werden. Die Maßnahme trägt zur Effizienzsteigerung des Stadtbahnbetriebs bei und leistet einen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen durch geringere Energieverluste. Die Maßnahme wurde in enger Abstimmung mit dem Tiefbau- und Verkehrsamt der Stadt Erfurt geplant. Die Evag steht im Austausch mit Anwohnern und Gewerbetreibenden. Umleitungen sind ausgeschildert.

Quelle: Stadtwerke Erfurt