Biermann 1976: Die Ausbürgerung und ihre Folgen - Podiumsdiskussion

10.11.2006 00:00

Am 16. November um 19:30 Uhr lädt die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt, Domplatz 1, und die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen zu einer Podiumsdiskussion ein.

"Ich möchte am liebsten weg sein und bliebe am liebsten hier" …
Der Autor Robert Grünbaum schreibt in seinem Buch über Wolf Biermann und die DDR, beschreibt das Szenario der politischen Kurswechsel in der DDR und seine Auswirkungen im besonderen auf die Kultur. Er erzählt anschaulich über Biermanns Konzert am 13. November und dessen Riesenerfolg, über die Sitzung des Politbüro mit der Verkündung der Aberkennung der Staatsbürgerschaft Wolf Biermanns.
Die Zuhörer erfahren vom Prominentenprotest am 17. November, von 13 herausragenden künstlerischen Persönlichkeiten unterzeichnet, der eine starke Protestwelle im ganzen Land und darüber hinaus in der BRD und auch international einleitete. Eindrucksvoll berichtet der Autor über die Medienoffensive der SED-Führung und die Gegenmaßnahme des Staates auf die Proteste, die die Akteure ebenfalls auswies oder mit absurd harten Strafen belegte. Grünbaum beschreibt auch die Ausbürgerung Biermanns als "Anfang vom Ende", den Beginn einer Opposition unter kirchlichem Dach, die 1989 die Wende vorbereitete.

Dr. Robert Grünbaum ist stellvertretender Geschäftsführer der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin. Gabriele Stötzer lebt als freie Schriftstellerin in Utrecht, Niederlande, Lutz Rathenow ist freier Schriftsteller und lebt in Berlin.
Der Erfurter Liedermacher Gerd Krambehr umrahmt das Programm musikalisch.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.