"Vorbeugen - Schützen - Impfen"

05.04.2007 00:00

Vom 16. bis 22. April 2007 findet unter der Schirmherrschaft der Dänischen Kronprinzessin Mary die Europäische Impfwoche der Weltgesundheitsorganisation (WHO) statt.

Die Stadt Erfurt beteiligt sich mit mehreren Aktionen an diesem wichtigen europäischen Ereignis, für das Oberbürgermeister Andreas Bausewein die Schirmherrschaft übernimmt.
Ab 16. April wird im Haus der sozialen Dienste der Stadt Erfurt (Gesundheitsamt), Juri-Gagarin-Ring 150 eine Ausstellung über die neuesten und wichtigsten Impfungen für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene informieren. In den Servicepunkten und im Rathaus der Stadt Erfurt wird Infomaterial bereitliegen.
Am Donnerstag, den 19. April wird das Gesundheitsamt der Stadt Erfurt im Vestibül des Haupteinganges von 10 bis 18 Uhr einen Informationsstand einrichten. Dort kann sich jeder Bürger mit oder ohne Impfausweis zu Impfungen beraten lassen.
Das Gesundheitsamt wird in einem Informationsschreiben niedergelassene Ärzte und Hebammen sowie Schulen und Kindertageseinrichtungen der Stadt Erfurt auf die europäische Impfwoche aufmerksam machen. In diesem Schreiben wird gebeten, Patienten, Eltern, Schüler und Berufsschüler mit einem Aushang über die Impfwoche und über Impfungen zu informieren.
Außerdem wird Haus- und Kinderärzten bzw. ihren Arzthelferinnen empfohlen, während der europäischen Impfwoche besonders intensiv im persönlichen Gespräch auf die Bedeutung von Impfungen für jeden Einzelnen zur Vermeidung gefährlicher Infektionskrankheiten hinzuweisen und ggf. Impfungen nachzuholen.
Die Europäische Impfwoche ist eine Initiative um das Bewusstsein und das Wissen über Krankheiten, die durch Impfungen vermieden werden können, zu erhöhen. Sie soll den Nutzen von Impfungen verdeutlichen und belegen.
Ziel ist es, alle Kinder in die Impfungen einzubeziehen, denn Impfungen sind nötig und unsere Kinder haben ein Recht, gegen impfpräventable Erkrankungen geschützt zu sein. Kindern gehört unsere besondere Aufmerksamkeit, sie sind am verletzlichsten.
Die Impfwoche findet jährlich statt und ist eine europaweite Initiative, die 2005 mit der Teilnahme von neun Ländern startete. In diesem Jahr nehmen bereits 20 Länder teil.
Die Durchimpfungsraten in den einzelnen Regionen Europas und innerhalb Deutschlands sind sehr unterschiedlich. In vielen Ländern bleiben Teile der Bevölkerung ungeschützt gegen Infektionskrankheiten. Große Ausbrüche von hochkontagiösen Erkrankungen wie den Masern, kommen weiterhin in Europa vor. Vor allem ungeimpfte Kinder unterliegen unnötigen Risiken. Daneben entstehen den Gesundheitssystemen durch vermeidbare Erkrankungen hohe Kosten.
Impfungen sind eine einfache und preiswerte Möglichkeit, Menschen vor unnötigen Erkrankungen, Tod oder lebenslanger Behinderung zu schützen. Trotzdem blieben 2005 in der europäischen Region etwa 600 000 Säuglinge ohne die wichtigsten Impfungen.
Dafür gibt es viele, oftmals komplexe Gründe:

  • der Zugang zu Impfungen ist erschwert
  • Eltern unterschätzen die Bedeutung von zeitgerechten Impfungen für ihre Kinder
  • Kinder oder Erwachsene gehören zu benachteiligten oder Randgruppen, die keine oder unzureichende gesundheitlicher Fürsorge erhalten
  • Eltern verstehen nicht, wie gefährlich Infektionskrankheiten sind und welche schweren Schäden ihre Kinder bei einer Erkrankung erleiden können.

In vielen Ländern sind impfpräventable Infektionskrankheiten weit zurückgedrängt, manchmal werden Impfungen deshalb infrage gestellt. Es gibt auch einzelne Gruppen, die behaupten, Impfungen wären nicht sicher. Daraus können unsachliche Kampagnen entstehen und Eltern werden verunsichert. In einzelnen Regionen kann das einen negativen Effekt auf den Schutz der Kinder haben.
Die länderübergreifende Impfwoche wird vom Europäischen Regionalbüro der WHO koordiniert. Alle Europäischen Staaten sind zur Teilnahme aufgerufen. Je mehr Länder sich engagieren, desto stärker wächst das Interesse und die Aufmerksamkeit gegenüber Impfungen. Jeder teilnehmende Staat plant und veranstaltet verschiedene Aktionen mit seinen nationalen und regionalen Partnern.