Gerd Berghofer rezitiert aus Werken und über verbrannte Dichter

19.05.2008 00:00

"Ich übergebe den Flammen die Schriften von …" - so begannen die satanischen Feuersprüche, als in der Nacht des 10. Mai 1933 in ganz Deutschland die Bücher bekannter Autoren ins Feuer geworfen wurden.

SA-Männer, NS-Studenten und Polizisten drangen in öffentliche und private Bibliotheken in Deutschland ein, schleppten die von Hitler verteufelten Bücher auf die Straße und warfen sie auf einen Scheiterhaufen. Symbolisch traf es in den Feuersprüchen nur wenige - 24 Autoren waren auserwählt worden. Doch tatsächlich ist umfangreiches geistiges Gut den Flammen zum Opfer gefallen. Und ein Großteil davon geriet in Vergessenheit. Damit, leider, erreichten die Nazis ihr Ziel. Viele Autoren wurden tatsächlich aus der Erinnerung getilgt.

Der Schauspieler Gerd Berghofer stellt die Autoren anhand der Biografien und der Texte vor; ein Bericht von Erich Kästner über die Ereignisse dieser zerstörenden Nacht wird zu hören sein. Berghofer hat beeindruckende Schriften von Erich Mühsam, Oskar Maria Graf, Kurt Tucholsky und Else Lasker-Schüler zusammengestellt, zu denen auch die berühmten "Flüsterwitze" gehören.
Der Schauspieler und Autor Gerd Berghofer schrieb bislang fünf Gedichtsbände, ist als Sprecher für Hörbücher tätig und schreibt Rezensionen für verschiedene Zeitungen. Er lebt im fränkischen Georgensgmünd.

Die Veranstaltung am 27. Mai beginnt um 19:30 Uhr in der Hauptbibliothek, Domplatz 1, und wird in Zusammenarbeit mit der "Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen" organisiert.
Der Eintritt ist frei.