Ausgezeichnet: Erfurt ist Stadt der UN-Weltdekade

26.09.2008 00:00

Heute wird der Landeshauptstadt Erfurt als erster Stadt der neuen Bundesländer und als neunte Stadt bzw. Kommune in Deutschland durch den Vorsitzenden des Nationalkomitees der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014", Prof. Dr. Gerhard de Haan, der Titel "Stadt der UN-Weltdekade 'Bildung für nachhaltige Entwicklung'" verliehen und die Fahne der Weltdekade der Vereinten Nationen sowie das dazugehörige Siegel verliehen.

Bereits im Jahr 2004 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschlossen, die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" auszurufen. Ziel dieser Dekade ist es, so die Vereinten Nationen: Bildung als Grundlage für eine nachhaltige Gesellschaft zu fördern, eine nachhaltige Entwicklung in alle Stufen des Bildungssystems zu integrieren und sie im gesellschaftlichen Leben zu verstetigen.  

Neben einzelnen Dekade-Projekten können ganze Städte, Gemeinden und Landkreise, deren Aktivitäten im Bereich "Bildung für nachhaltige Entwicklung" überdurchschnittlich ausfallen, als Kommunen der UN-Dekade ausgezeichnet werden. In Erfurt wird neben zwei Einzelprojekten die gesamte Stadt ausgezeichnet.  

Nachhaltig ist eine Entwicklung, "die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Gene­rationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen" – so definierte die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung bereits 1987 den Begriff der Nachhaltigkeit . Eine Zielstellung, welche die Arbeit der Lokalen Agenda 21 auch hier in Erfurt seit Jahren zum Inhalt hat. Von der Grundschule bis zur Universität, von der Erwachsenenbildung bis hin zu nicht-formellen Bildungsprozessen im täglichen Leben soll damit das Thema einer nachhaltigen Entwicklung noch besser verankert werden.

Die bisher erreichten Ergebnisse der Landeshauptstadt Erfurt – zusammengefasst in einem 14-seitigem Fragebogen und einer Dokumentationsmappe mit über 30 Projekten – haben die Jury in Berlin schließlich überzeugt, Erfurt mit dem begehrten Titel aus­zuzeichnen. Dabei wurden nicht nur jene Projekte aufgezeigt, die durch die städtische Koordinationsstelle der Agenda 21 geführt werden, wie das Energie­sparprojekt an Erfurter Schulen, das Ökoprofit oder der Bürgerbeteiligungshaushalt, sondern viele weitere Aktivitäten der Universität, der Fachhochschulen und Vereinen und Akteuren der Umweltbildung vor Ort. Einige dieser Projekte wurden bereits in den bundesweiten Aktionsplan der UN-Dekade aufgenommen.

Im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung in Erfurt, die den Rahmen für die Ehrung von insgesamt 15 Projekten anderer ost- und westdeutscher Städte bildet, werden auch weitere zwei Erfurter Projekte – der Solarbauwettbewerb der Stadt­werke und die AG Nachhaltigkeit Erfurt e. V. der Universität Erfurt als Dekade-Projekt ausgezeichnet. Gemeinsam mit der Stadt können Sie nun die verliehenen Fahnen und die Siegel für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen und davon Zeugnis geben, dass Erfurt eine nachhaltige Stadt ist.  

Anerkannte Dekade-Projekte und natürlich auch die Dekade-Städte erhalten das Recht, für zwei Jahre das Logo der Dekade zu führen. Das Nationalkomitee wird die Projekte national und international als deutschen Beitrag präsentieren. Für die Landeshauptstadt ist diese Auszeichnung ein weiterer Messpunkt, um die Stadt bekannter und interessanter zu machen. Sie ist als ausgezeichnete Entente-Florale-Stadt und neben Blumen-, Solar-, Luther- und Hochschul­stadt nun auch eine Nachhaltigkeitsstadt – wenn auch vorerst nur für zwei Jahre. Nach dieser Zeit ist eine erneute Bewerbung möglich.