Hommage an Johann Cilenšek zum 95. Geburtstag und 10. Todestag im Rathausfestsaal
Johann Cilenšek genoss sowohl als Komponist wie auch als Musikpädagoge hohes Ansehen und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. 1945 berief man Cilenšek als Dozent für Musiktheorie an das Thüringer Landeskonservatorium nach Erfurt. In Erfurt blieb er zeitlebens wohnhaft. 1947 wechselte er an die Hochschule Franz Liszt Weimar über, wo er in der Zeit von 1966 bis 1972 als Hochschuldirektor berufen war. Weit über seinen Ruhestand hinaus unterrichtete er als Lehrbeauftragter weiterhin an der Musikhochschule.
Cilenšeks Schaffen ist zum überwiegenden Teil instrumental. Den gewichtigen Teil bilden die Orchesterwerke, hinzu treten im Spätwerk zahlreiche Kammermusiken. Vokalmusik ist dagegen nur spärlich vertreten. Zunächst schrieb der Komponist ab Ende der 1940er Jahre in einem kontrapunktisch geprägten, konservativen Stil, der sich an Johann Nepomuk David und Paul Hindemith orientierte. Ebenfalls sind leichte Beeinflussungen durch Dmitri Schostakowitsch und Bèla Bartók spürbar. Während dieser Schaffensperiode entstanden fünf Konzerte und in rascher Abfolge dann fünf Sinfonien. Seit ungefähr 1960 begann Cilenšek, die Tonalität zunehmend freier und dissonanter zu handhaben. Gleichzeitig wurde der Klangfarbe stärkere Bedeutung als zuvor beigemessen, obwohl auch weiterhin Kontrapunkte und Polyphonie in den Werken Cilenšeks das beherrschende Element bildeten.
Das Herz dieses prominenten Landeshauptstädter schlug für alle, die sich um die Bereicherung des Thüringer Musiklebens mit zeitgenössischer Tonkunst bemühen. Nicht ohne Stolz kann er auf einige Meisterschüler verweisen, die inzwischen selbst wieder einen hervorragenden Platz im Thüringer Musikleben einnehmen, wie Reinhard Wolschina, der das Institut für neue Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar leitet.
Reinhard Wolschina und Frieder Gauer werden durch das Programm führen und Frieder Gauer (Flöte), Joy Dutt (Flöte) Christian Richter (Harfe) und Jürgen Rost (Gitarre) Werke von Johann Cilen šek und Reinhard Wolschina spielen. Der Musica rara e. V. und die Kulturdirektion laden alle Musikfreunde am 3. Adventssonntag um 11:00 Uhr zu diesem außergewöhnlichen Konzert recht herzlich ein.