Hommage an Johann Cilenšek zum 95. Geburtstag und 10. Todestag im Rathausfestsaal

10.12.2008 00:00

Am 14. Dezember 2008, 11:00 Uhr, findet ein Konzert zu Ehren des Komponisten Johann Cilenšek, Kulturpreisträger der Stadt Erfurt, im Rathausfestsaal statt. Der musica rara-Verein und die Kulturdi­rektion der Stadt Erfurt organisieren gemeinsam das Konzert.

Johann Cilenšek genoss sowohl als Komponist wie auch als Musik­pädagoge hohes Ansehen und wurde mit zahlreichen Auszeichnun­gen geehrt. 1945 berief man Cilenšek als Dozent für Musiktheorie an das Thüringer Landeskonservatorium nach Erfurt. In Erfurt blieb er zeitlebens wohnhaft. 1947 wechselte er an die Hochschule Franz Liszt Weimar über, wo er in der Zeit von 1966 bis 1972 als Hoch­schuldirektor berufen war. Weit über seinen Ruhestand hinaus un­terrichtete er als Lehrbeauftragter weiterhin an der Musikhoch­schule.
Cilenšeks Schaffen ist zum überwiegenden Teil instrumental. Den gewichtigen Teil bilden die Orchesterwerke, hinzu treten im Spät­werk zahlreiche Kammermusiken. Vokalmusik ist dagegen nur spär­lich vertreten. Zunächst schrieb der Komponist ab Ende der 1940er Jahre in einem kontrapunktisch geprägten, konservativen Stil, der sich an Johann Nepomuk David und Paul Hindemith orientierte. Ebenfalls sind leichte Beeinflussungen durch Dmitri Schostako­witsch und Bèla Bartók spürbar. Während dieser Schaffensperiode entstanden fünf Konzerte und in rascher Abfolge dann fünf Sinfo­nien. Seit ungefähr 1960 begann Cilenšek, die Tonalität zunehmend freier und dissonanter zu handhaben. Gleichzeitig wurde der Klang­farbe stärkere Bedeutung als zuvor beigemessen, obwohl auch weiterhin Kontrapunkte und Polyphonie in den Werken Cilenšeks das beherrschende Element bildeten.
Das Herz dieses prominenten Landeshauptstädter schlug für alle, die sich um die Bereicherung des Thüringer Musiklebens mit zeitge­nössischer Tonkunst bemühen. Nicht ohne Stolz kann er auf einige Meisterschüler verweisen, die inzwischen selbst wieder einen her­vorragenden Platz im Thüringer Musikleben einnehmen, wie Rein­hard Wolschina, der das Institut für neue Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar leitet.
Reinhard Wolschina und Frieder Gauer werden durch das Pro­gramm führen und Frieder Gauer (Flöte), Joy Dutt (Flöte) Christian Richter (Harfe) und Jürgen Rost (Gitarre) Werke von Johann Cilen šek und Reinhard Wolschina spielen. Der Musica rara e. V. und die Kulturdirektion laden alle Musik­freunde am 3. Adventssonntag um 11:00 Uhr zu diesem außerge­wöhnlichen Konzert recht herzlich ein.