Programmbuch und Internetauftritt zum "Bauhaus 2009"

08.01.2009 00:00

Die Revolution des Designs begann vor 90 Jahren in Thüringen.

Heute, 2009, steht die ImPuls-Region mit den Städten Erfurt, Weimar und Jena sowie dem Kreis Weimarer Land im Mittelpunkt des Bau­haus-Jubiläums in Thüringen. Mit beeindruckenden Ausstellungen und exzellenten Veranstaltungen wird an die Geburt der Avantgardeschule erinnert, deren weltumspannendes Nachwirken bis heute andauert.
Besonders in den 20er Jahren waren es in Erfurt vor allem Industrielle, Mäzene und örtliche Kunstvereine, die der modernen Kunst wichtige Podien zur Präsentation ihrer Werke und Förderung ihrer Vorhaben schufen. Entscheidenden Anteil an zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen der Moderne hatte der damalige Direktor des Städtischen Museums, Walter Kaesbach, und der Schuhfabrikant Alfred Hess.
Die Villa des Fabrikanten wurde zum beliebten Treffpunkt für Künstler und Architekten - unter ihnen auch Walter Gropius sowie Theo Kollmer und Karl Meinhardt. Mit dem Umbau verschiedener Geschäftshäuser in der Innenstadt im Auftrag von Alfred Hess wurden unübersehbare Zei­chen für das Neue Bauen in Erfurt gesetzt, die heute noch im Erfurter Stadtbild markante Akzente bilden.
Die in Erfurt geborene Künstlerin Margaretha Reichardt , die in Dessau am Bauhaus studierte, betrieb ab 1933 eine Handwebereiwerkstatt, lehrte das Weben und vermittelte eine geistig-kulturelle Bildung im Sinne des Bauhauses. Die Werkstatt mit den originalen Handweb­stühlen, an denen noch immer künstlerisch gearbeitet wird, ist seit 1987 ein technisches Denkmal und gehört zum heutigen Erfurter Anger­museum .
Die Thüringer Landeshauptstadt wird mit der Erinnerung an die Zeit des Bauhauses einen neuen und wichtigen kulturellen Schwerpunkt im Rahmen der seit 1999 regelmäßig organisierten Kulturjahre setzen.
Passend zum 2009er Themenjahr gibt es ein veranstaltungsbegleiten­des Programmbuch. In bewährter Weise vermittelt es einen Überblick über die kulturellen Angebote der Stadt und es ist damit wiederum ein verlässlicher und unterhaltsamer Begleiter durch das Kulturjahr. Die 72seitige Broschüre mit dem Titel "Erfurt - Bauhaus 2009" liegt ab sofort im Rathaus, in den Kultureinrichtungen, in den Bürgerservice­büros, der Touristinformation, in den Bibliotheken sowie in der EVAG-Zentrale, in den Erfurter Filialen der Sparkasse und in den Hotels der Stadt aus.   Darüber hinaus wird es in allen größeren Städten   des Lan­des Thüringen, darunter in Weimar, Jena und Gera angeboten. Die Texte zu den Veranstaltungen, Ausstellungen, Kunst-, Musik- und Theaterangeboten, Vorträgen, Lesungen und Konferenzen sind in übersichtliche Kapitel eingeteilt. So lädt beispielsweise das Kapitel "Künstler und Kontroversen" ein, die Ausstellungen "KunstLichtSpiele" und "Streit ums Bauhaus" zu besuchen, die in der Kunsthalle der Landeshauptstadt gezeigt werden und sich der Lichtästhetik der Klassischen Avantgarde bzw. der These nähern, dass die Moderne eine sehr heterogene, pluralistische Erscheinung war.
Im o.g. Kapitel beleuchtet werden aber u.a. auch die "Hommage auf eine Gründergeneration", ein Aktion des Forum Konkrete Kunst, die Aktivitäten des Erfurter Kunstvereins "Zwischen Avantgarde und An­passung", die Jahresausstellung "Einfach -Mehrfach -Vielfach" des Bundes Thüringer Kunsthandwerker oder die Ausstellung über den Bauhausschüler, Künstler und Pädagogen Gyula Pap. Beschrieben werden ebenso das Margaretha-Reichardt-Haus als Wohn- und Werk­statthaus der Erfurter Bauhaus-Weberin, ein Projekt der Gruppe 5-Raum-Wohnung mit dem Titel "Kiezkönige" und natürlich die Ausstel­lung "Margaretha Reichardt : Von der Bauhausschülerin zur Meisterin der Textilkunst".
"Spiel und Spurensuche" ist schließlich der Titel des 2. Kapitels. Die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" wird ebenso beschrie­ben, wie die Ausstellung "Und die einen sind im Dunkeln und die ande­ren sind im Licht. Leben in Thüringens größter Stadt 1919-1933", die das Stadtmuseum anlässlich des Kulturjahres initiierte. Auch die 10. Lange Nacht der Museen widmet sich dem Thema "Bauhaus". "90 Jahre Bauhaus" wird zudem ein weiterer Beitrag überschrieben, wel­cher verschiedene Sendungen und Themenbeiträge des Radios F.R.E.I. zum Jubiläumsjahr beleuchtet. Im Rahmen der Sendereihe werden solche Projekte, wie das 2. Internationale Musik- und Keramik­symposium vorgestellt, die öffentliche Fachtagung "Erfurt in der Weimarer Republik" oder die Buchpräsentation "Städtebau und Selbst­bild-Konstruktion in Erfurt 1918 bis 1933."
Wie übrigens das Bauhaus auch Künstler und Baumeister nachfolgen­der Generationen beeindruckte, kann man hingegen ab Mitte Mai im Museum für Thüringer Volkskunde erleben (Ausstellung "Inspiriert vom Bauhaus: Die 1950iger-Jahre-Vase in Ost und West") oder auch im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken (Ausstellung der Stiftung Bau­kultur Thüringen "So wohnt Thüringen", Ausstellung der Walter-Gropius-Schule "90 Jahre später…"). Beschrieben werden diese Aus­stellungen im Kapitel "Anstöße und Aktionen". Zudem gibt es interes­sante Bauwerke der Landeshauptstadt im Beitrag "Auf den Spuren des Bauhauses in Erfurt" zu entdecken. Auch die Denkmalwoche und der Europäische Tag des offenen Denkmals widmen sich ganz und gar der Avantgarde und dem alltäglichen Bauen in der Zeit des Bauhauses.
Eine umfangreiche Veranstaltungsübersicht listet in chronologischer Folge das Gesamtprogramm der Landeshauptstadt mit den entspre­chenden Seitenverweisen auf ; Ergänzung erfährt das Jahrespro­gramm durch einen Innenstadtplan, auf dem die Veranstaltungsorte gekennzeichnet sind.
Im gleichen Layout, wie das Programmbuch, ist die Internetpräsenta­tion gehalten, die ab sofort unter der Adresse www.bauhaus-erfurt.de einsehbar ist. Sie beinhaltet zudem eine englische Übersetzung der Angebotstexte.
Die Landeshauptstadt dankt den Hauptförderern des Projektes "Bau­haus 2009" der ImPuls-Region, insbesondere für die in der Kunsthalle Erfurt stattfindenden Ausstellungen "KunstLichtSpiele" und "Streit ums Bauhaus" - sie dankt der Sparkassen-Finanzgruppe, dem Freistaat Thüringen, der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung, der Deutschen Bahn, dem MDR und der Zeitungsgruppe Thüringen. Darüber hinaus gilt der Sparkasse Mittelthüringen und der Sparkassenstiftung Erfurt Dank für die in der Landeshauptstadt geförderten Projekte "Hommage auf eine Gründergeneration", "Und die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht", "Klangform - 2. Internationales Musik- und Keramiksym­posium 2009", "Zwischen Avantgarde und Anpassung - Der Erfurter Kunstverein" und "Einfach - Mehrfach - Vielfach - Kunsthandwerk und Design zum Bauhausjahr".