"Lange Nacht der Museen" auch im Stadtarchiv

14.04.2009 17:16

Aus Anlass der 200jährigen Wiederkehr des Todestages des Komponisten Joseph Haydn (1732–1809), des Begründers der Wiener Klassik, eröffnet das Stadtarchiv Erfurt in der "Langen Nacht der Museen" eine Ausstellung, die sich der Pflege des Werkes von Haydn in Erfurt widmet.

Schon Johann Wilhelm Häßler hat ab den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts Haydn-Sinfonien und andere Werke des Meisters auf seine Erfurter Konzertprogramme gesetzt. Seitdem gibt es in Erfurt eine ununterbrochene Pflege des Werks von Haydn. Im 19. Jahrhundert erfreuten sich neben den Sinfonien die beiden großen Oratorien von Haydn, "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten", besonderer Beliebtheit. Die beiden Chorvereinigungen, die damals in Erfurt bestanden, setzten diese Werke häufig auf ihre Programme. Vorerst letztmals stand Haydns "Schöpfung" bei den Domstufen-Festspielen des Jahres 2001 auf dem Programm; das Werk wurde damals szenisch dargestellt.
Anhand von Zeitungen, von Programmzetteln, von Fotos wird die Pflege des Haydnschen Werkes verdeutlicht. Alte Klavierauszüge aus dem Erfurter Opernhaus, Chorstimmen aus dem 19. Jahrhundert unterstreichen die Bedeutung, die das Erfurter Musikleben von jeher dem Schaffen von Haydn beigemessen hat.
Gezeigt werden auch Bücher, die unmittelbar nach Haydns Tod Lebensbilder des großen Komponisten geboten haben. Darunter befindet sich ein Buch eines Erfurter Autors, eine Veröffentlichung aus dem Jahre 1810 aus der Feder von Ignaz Ferdinand Arnold.
In der "Langen Nacht der Museen" wird das Stadtarchiv Erfurt zwei weitere Vorführungen tätigen. Das Sachgebiet Bildarchiv zeigt aus den filmischen Sammlungen des Stadtarchivs "bewegte Bilder", die aus den 50er und den 60er Jahren stammen. Dabei werden die Zuschauer wahrnehmen können, wie damals die Erfurter Altstadt aussah, sie werden Szenen von den Gartenbauausstellungen der 50er Jahre sehen, Wissenswertes aus der Arbeit von berühmten Erfurter Gärtnereien erfahren und sportliche Ereignisse wie das Hainleiterennen bildlich nachvollziehen können.
Ein weiterer Anziehungspunkt dürfte an dem Abend des 15. Mai eine Schau sein, die den Besuchern einen kleinen Überblick über Erfurter Architekten des späten 19. und des 20. Jahrhunderts verschaffen soll. Dabei beschränkt das Stadtarchiv Erfurt sich auf Architekten und Baumeister, die für die Stadtverwaltung tätig waren. Der Zeitraum umfasst 70 Jahre. Es steht nicht die Entwicklung der Architektur im Vordergrund, sondern die Vielfalt der Tätigkeit und die nicht selten humorvollen Nebengesichtspunkte.