"Virtuoses und Melancholisches" in der Musik : XVIII. Musica rara Festival

07.10.2009 00:00

Vom 11. - 31. Oktober findet das inzwischen im Kulturkalender der Thüringer Landeshauptstadt fest verankerte Musica rara Festival in 18. Auflage statt. Dieses an Reputation zunehmende und mit jährlich wechselnden Themen aufwartende Festival bildet den künstlerischen Jahreshöhepunkt vielfältiger Konzertaktivitäten des Erfurter Musica rara e.V..

Unter dem Motto "Virtuoses und Melancholisches" soll einmal mehr der "Hauch des Besonderen" auf dem Gebiet der Kammermusik in die Thüringer Metropole getragen werden. Dabei werden profilierte Solisten und Ensembles in vier stimmigen Programmen erlesene musikalische Kostbarkeiten aufführen, die mit dem antipodischen Leitthema korrespondieren. Zugleich erhellt damit das Festival, mit welch‘ großer emotionaler Bandbreite Tonschöpfer aller Epochen jeweils entsprechend ihrer Gemütsverfassung komponierten.

Im Eröffnungskonzert (Sonntag, 11. Oktober, im Rathausfestsaal) musizieren Frieder Gauer (Flöte), Anna Stümke (Violine) und Christiane Richter (Harfe) unter anderem so schwermütige Werke wie Christoph Willibald Glucks ergreifendes Flötensolo aus "Orpheus und Eurydike" und Alphonse Hasselmans "Serenade melancholique" für Harfe. Als Kontrast dazu verstehen sich die virtuosen Variationen von Gioachino Rossini (für Violine) und Frédéric Chopin (für Flöte).

Im zweiten Konzert (Sonntag, 18. Oktober, im Rathausfestsaal) tritt das renommierte polnische Duo Teresa Kaban und Henryk Blazej auf. Im ersten Teil des Programms steht beispielhaft aus dem Klavierschaffen   Frédéric Chopins das brillante Scherzo b-Moll op.35 dem melancholieumwehten Nocturne F-Dur op.15 gegenüber. Im zweiten Konzertteil spielt das Duo frühe Mozartsonaten sowie u.a. Ignacy Feliks Dobrzyńskis bravouröses Rondo a la polacca.

Das Musica rara Quintett als Kernensemble des gleichnamigen Vereins bringt am Samstag, den 24. Oktober im Chorsaal der Musikschule (Barfüßerstraße 19) u.a. Ilse Fromm-Michaels wehmütige "Stimmungen eines Fauns" und Arvo Pärts Meditation "Pari Intervalli" zu Gehör. Im Gegensatz dazu stehen so virtuose Quintette wie Franz Schuberts Variationen über das Lied "Trockne Blumen" (Transkription Kurt Kunert) und Jurriaan Andriessens heitere "Sciarada espagnole".

Im Abschlusskonzert (Samstag, 31. Oktober, im Foyer der Helaba, Bonifaciusstraße 16) erklingen zu Anfang Variationen über das mit einer Patina von Melancholie überzogene irische Lied Greensleeves, dargeboten vom Erfurter Flötenquartett. Hierzu kontrastierend blasen die vier Flötisten u.a. Nikolai Rimski-Korsakows atemberaubend rasanten "Hummelflug”.

Bereichert werden die Konzerte durch eine begleitende Moderation, die Interessantes und Wissenswertes über die Komponisten, deren Schaffen und Umfeld, lebendig werden lässt.

Das mit großem Engagement vorbereitete Festival verspricht seinen Hörern interessante Entdeckungen und wird für manche Hörüberraschungen sorgen. Die Organisatoren wünschen sich ein neugieriges und aufgeschlossenes Publikum.

Der Beginn aller Konzerte ist jeweils 17:00 Uhr, Einlass ab 16:30.
Den Kartenvorverkauf hat Touristinformation, Benediktsplatz 1, Tel. 0361 6640100 übernommen. Weitere Informationen unter www.musicarara.de .