Tunnelbrandbekämpfung in der Schweiz

06.04.2010 12:38

Am 8. April 2010 wird eine achtköpfige Gruppe der Erfurter Berufsfeuerwehr zu einem viertägigen Seminar "Tunnelbrandbekämpfung" in die Schweiz reisen.  

Oberst Werner Stampfli, der im Oktober des vergangenen Jahres in Erfurt zu einem einwöchigen Erfahrungsaustausch weilte, sprach im Namen der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung eine Einladung zur Ausbildung aus.

Die Notwendigkeit zur Übung in der Tunnelbrandbekämpfung ergibt sich daraus, dass sich der 1 404 m lange Tunnel Augustaburg auf der Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr Erfurt befindet. Weiterhin ist eine Vielzahl von Tiefgaragen im Stadtgebiet verteilt.

Brände in solchen "unterirdischen Verkehrsanlagen" zählen wohl zu den Alpträumen einer jeden Feuerwehr. Die Vorstellung, dass solche "unterirdischen Verkehrsanlagen" weniger brandgefährdet sind, weil sie aus Stein und Beton bestehen, beruht auf einem Irrtum. Brennbare Installationen, Fahrzeuge und deren Treibstoff und Ladung stellen eine hohe Brandlast dar.

Das bisher gelernte lässt sich jedoch bisher nicht unter realitätsnahen Einsatzbedingungen üben. Es sind nur sogenannte "kalte Übungen" möglich, wenn die Tunnel zu Wartungsarbeiten für den Verkehr gesperrt sind.
"Heiße Übungen" in bestehenden Tunnelanlagen sind hierzulande jedoch nicht möglich. Daher werden die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Erfurt im Interkantonalen Feuerwehr-Ausbildungszentrum in Balsthal und Lungern mit extrem schwierigen Übungsszenarien konfrontiert, wie dem Vollbrand zweier LKW mit Sattelauflieger. Ziel der Ausbildung ist es, Gefahren zu erkennen, zu beurteilen, zu vermeiden und beseitigen zu können.