Jüdisches Erbe von Erfurt vorgestellt: Positive Resonanz bei Tagung in Mainz

29.11.2011 11:35

Die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt war am 23. und 24. November auf einer Tagung in Mainz zu Gast. Thema der Tagung war die Aufnahme der sogenannten SchUM-Gemeinden Speyer, Worms und Mainz in die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.

Erfurt nutzte die Gelegenheit, sein reiches jüdisch-mittelalterliches Erbe zu präsentieren. Unter dem Titel "Forschung und Vermittlung" ging es dabei besonders um den verantwortungsvollen Umgang mit diesem Erbe seit der (Wieder-) Entdeckung in den 1990er Jahren.


Dass das Erfurter Vorhaben sowohl inhaltlich exzellent vorbereitet als auch mit personellen Ressourcen gut ausgestattet ist, wurde von den Tagungsteilnehmern, Experten aus verschiedenen Disziplinen, wiederholt lobend hervorgehoben. "Das vielfache positive Echo in Mainz ist für uns die erneute Bestätigung, dass wir mit unserer Antragsstrategie auf dem richtigen Weg sind", freut sich Ingo Mlejnek, Beigeordneter für Bau und Verkehr der Landeshauptstadt Erfurt.
Anlass der Tagung war die geplante Bewerbung um den Titel Unesco-Weltkulturerbe für die SchUM-Städte. Auch Thüringen bewirbt sich mit dem jüdisch-mittelalterlichen Erbe von Erfurt rund um Alte Synagoge und Mikwe um die Aufnahme in den Kreis des Kultur- und Naturerbes der Welt. Ob Thüringen und Rheinland-Pfalz schlussendlich gemeinsam ins Rennen um den Unesco-Welterbetitel gehen werden, ist derzeit Gesprächsthema zwischen den beiden Bundesländern.

Schpira, Warmaisa und Magenza - so die alten Namen der Städte - stellten seit dem Hochmittelalter bedeutende jüdische Zentren dar. SchUM ist eine Abkürzung, die auf die hebräischen Anfangsbuchstaben der Städtenamen zurückgeht. Der Buchstabe Waw für Warmaisa wird dabei wie ein U gesprochen. Unter diesem Akronym sind die Gemeinden bereits seit dem Hochmittelalter bekannt.