Historischer Wasserstand in der Mikwe: Weitere Termine für öffentliche Führungen

Eine Mikwe ist ein jüdisches Ritualbad, das von lebendigem Wasser gespeist wird. Im Mittelalter nutzte man hierfür Quell- oder Grundwasser. Letzteres war in der Nähe der Gera ausreichend vorhanden, bis der Bau des Flutgrabens zum Absenken des Wasserspiegels führte. Die Wasserversorgung der mittelalterlichen Mikwe funktionierte   zwar weiterhin, doch stand das Wasser wesentlich niedriger als im Mittelalter im Tauchbecken.
Momentan finden Bauarbeiten an der Furtmühle statt, die die gewässerökologische Durchgängigkeit der Gera wieder herstellen sollen. Als bauzeitliche Maßnahme findet ein Aufstauen der Gera mit Hilfe von Sandsäcken statt. Dies bringt mit sich, dass die Mikwe wieder ausreichend mit Wasser gefüllt ist: Was man derzeit beim Betreten des Schutzbaus vorfindet, dürfte dem entsprechen, was Jüdinnen und Juden beim Betreten des Bades im Mittelalter vorgefunden haben: Die Wasseroberfläche liegt in Höhe der unteren Kragsteine, die Wassermenge würde ein vollständiges Untertauchen zur rituellen Reinigung ermöglichen.
In dem Zeitraum, in dem die Aufstauung der Gera diesen sensationellen Einblick in das mittelalterliche Tauchbad ermöglicht, bietet die Alte Synagoge verstärkt öffentliche Führungstermine an: Diese finden immer Montags und Mittwochs um 16:00 Uhr, sowie Dienstags und Donnerstags um 11:00 Uhr statt. Eine Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Wie lange die Baumaßnahmen andauern und die Aufstauung der Gera erfolgt, ist derzeit nicht voraussagbar. Mit Ende der Baumaßnahmen und dem erneuten Absinken des Wasserstandes wird der Turnus an öffentlichen Führungen wieder auf einmal die Woche reduziert. Die Termine für öffentliche Führungen findet man auf der Homepage der Alten Synagoge oder man erfragt die Termine beim Personal der Alten Synagoge.