Equal Pay Day: Fünfter bundesweiter Aktionstag für Entgeltgleichheit am 23. März

21.03.2012 11:53

Die Veranstaltungen um den diesjährigen Internationalen Frauentag haben gezeigt, dass sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten nach wie vor in fast allen Bereichen unserer Gesellschaft aufspüren lassen. Geringeres Rentenniveau von Frauen im Vergleich zu Männern, fehlende eigenständige Alterssicherung von Frauen, "prekäre Arbeit ist überwiegend weiblich" (Minister Machnig), Teilzeitarbeit und geringfügige Tätigkeit, unterschiedliche Altersvorsorgeaufwendungen, Verteilung unbezahlter und bezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern, Beschäftigungsrate bei Frauen unter der der Männer, ungleiche Bewertung von vergleichbaren Tätigkeiten, Einkommensunterschiede Ost und West sowie Mann und Frau…

Am 23. März 2012 findet der 5. Equal Pay Day in Deutschland statt. Dieser Tag markiert den Zeitabschnitt von zusätzlichen Tagen, den Frauen im laufenden Jahr mehr arbeiten müssten, um das durchschnittliche Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu erreichen. Je nachdem, wie hoch die jeweilige Gehaltsdifferenz ist, variiert dieses Datum von Land zu Land. Wie aber kommt es zu dieser Lohnungerechtigkeit?
Das hat einerseits historische Ursachen: Frauen wurden aufgrund ihrer qua Geschlecht "besseren Eignung" in soziale und pflegerische Berufe gedrängt, andererseits lediglich als Zuverdienerinnen angesehen. Für die Existenzsicherung der Familie war der Hauptverdiener, der Familienernährer, der Mann zuständig. Bis heute hat sich an der Lohnstruktur und am Familienmodell wenig/viel verändert. Beides ist jedenfalls überholt.
Erziehungs- und Pflegeberufe tragen genauso zur gesellschaftlichen Wertschöpfung bei wie Handwerk oder verarbeitendes Gewerbe: deshalb ist endlich offen über Entgeltstrukturen zu reden und dabei sind die Arbeitsbewertungsverfahren in den Blick zu nehmen, um dieselben auf ihre Geschlechtergerechtigkeit/-tauglichkeit zu überprüfen.

Das bedeutet: "dicke Bretter bohren"- deshalb wird sich der Equal Pay Day in diesem Jahr dem Thema "Lohnfindung" nähern und sich in den Folgejahren mit weiteren Themen auseinander setzen.