Unesco-Bewerbung: Vorstellung des ersten Bandes der neuen Reihe "Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte"

31.08.2012 13:30

Der erste Band der neuen Reihe "Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte" wird heute in der Alten Synagoge der Öffentlichkeit vorgestellt.

Unter dem Titel "Die jüdische Gemeinde von Erfurt und die SchUM-Gemeinden. Kulturelles Erbe und Vernetzung" werden Beiträge eines international besetzten Kolloquiums publiziert, das im letzten Jahr in Erfurt stattfand.

"Die Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinde im Mittelalter sowie der erhaltenen Sachzeugnisse sind integraler Bestandteil der Vorbereitung unserer Unesco-Bewerbung. Neue Ergebnisse publizieren wir zeitnah, um sie einer interessierten Öffentlichkeit und der Forschung zugänglich zu machen", so die Kunsthistorikerin und Unesco-Beauftragte Dr. Maria Stürzebecher zum Zweck dieser neuen Schriftenreihe.

Die von der Landeshauptstadt und der Universität Erfurt gemeinsam herausgegebene Reihe behandelt hauptsächlich Erfurter Bau- und Sachzeugnisse im Kontext der aktuellen Forschung. Am Beginn steht der Tagungsband " Die jüdische Gemeinde von Erfurt und die SchUM -Gemeinden. Kulturelles Erbe und Vernetzung" zu einem Kolloquium, das im Februar 2011 in Erfurt stattfand.

"Den Interessierten werden die neuesten Erkenntnisse zu den Monumenten des mittelalterlichen jüdischen Erbes in Deutschland vermittelt, speziell zu den Synagogen, Mikwen oder Grabsteinen in den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz sowie Erfurt", erläutert Sabine Schmolinsky, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Erfurt. Daneben widmen sich die Beiträge Fragen der kulturellen und historischen Vernetzung von Erfurt mit den SchUM-Städten, deren jüdische Gemeinden gerade im Mittelalter durch enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen verbunden waren.

Ingo Mlejnek, Beigeordneter für Bau und Verkehr, blickt in die Zukunft: "Für die Ergebnisse der künftigen Grundlagenforschung sind weitere Bände in Planung." So wird der zweite Band einen Katalog der bisher bekannten mittelalterlichen Grabsteine des ehemaligen jüdischen Friedhofs enthalten und der dritte die Ergebnisse des jüngst in Erfurt durchgeführten Workshops "Zu Bild und Text im jüdisch-christlichen Kontext im Mittelalter".