Filmische Skulptur und skulpturaler Film

21.03.2013 11:39

Am Dienstag, dem 26. März 2013, hält Dr. Elisabeth Fritz, Kunsthistorikerin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 18 Uhr einen Vortrag zum Thema "Filmische Skulptur und skulpturaler Film: Constantin Brâncuși Werke im Blick der Kamera“ im Angermuseum Erfurt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung „Ein Wald der Skulpturen. Sammlung Simon Spierer“ statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Filmische Skulptur und skulpturaler Film: Constantin Brâncuși Werke im Blick der Kamera“

Eine goldene Feder auf weißem Podest.
Foto: Constantin Brâncuși (Hobita 1876 - 1957 Paris) "L'oiseau dans l'espace", 1927 (Der Vogel im Raum) Bronze, poliert 184,8 x 12,0 x 16,5 cm Marmorsockel: 17,6 x 17,6 cm Foto: © Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Sammlung Simon Spierer, Foto: Wolfgang Fuhrmannek, 2013 VG Bild-Kunst Bonn

Der rumänische Künstler Constantin Brâncuși (1876-1957) zählt zu den herausragenden Bildhauern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine organischen Plastiken in Marmor, Bronze und Holz zeichnen sich vor allem durch die Spannung zwischen Abstraktion und Figürlichkeit aus. Brâncuși experimentierte in seinem Atelier vielfach mit der Fotografie, um die Wirkung seiner Werke im Raum und den spiegelnden Glanz ihrer Oberflächen festzuhalten. Erst seit kurzem ist bekannt, dass er auch umfangreiches Filmmaterial produziert hat. Der Vortrag wird anhand von ausgewählten Filmausschnitten untersuchen, wie Brâncuși das Medium Film einsetzte, um sein eigenes Verständnis seiner Plastiken als Körper in Bewegung im Raum sichtbar zu machen. Umgekehrt wird das dem Film eigene Potenzial untersucht, durch das bei der filmischen Abbildung der Skulpturen zentrale Eigenschaften der Werke verstärkt und ergänzt werden. So bereichern sich Skulptur und Film auf einzigartige Weise und ermöglichen dabei Reflexionen über ihre Besonderheiten als künstlerische Medien.

Dr. Elisabeth Fritz wurde 1981 in Wien geboren. Nach dem Studium der Soziologie und Kunstgeschichte in Wien und Paris arbeitete sie 2006 bis 2008 in Wien als kuratorische Assistentin am Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig sowie als freie Kuratorin und Kunstvermittlerin und 2008/09 als Universitätsassistentin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien. 2009 bis 2012 war sie Stipendiatin des Doktoratsprogramms „Kategorien und Typologien in den Kulturwissenschaften“ an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Sie promovierte mit einer Dissertation zum Thema: „Real Life – Real People. Mediale Experimente mit ‚echten Menschen‘ in der zeitgenössischen Kunst zwischen Authentizität, Partizipation und Spektakel“. Seit April 2012 ist sie wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte bei Prof. Dr. Verena Krieger am Kunsthistorischen Seminar der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zu den Schwerpunkten ihrer Forschung gehören die Kunst der Moderne und Gegenwart (Skulptur, Installation, Ortsbezogenheit, Partizipation, Institutionskritik, neue Medien), die Kunst des Rokoko, Kunst und Populärkultur, Kunst- und Kulturtheorien.