„Der neue Stil als moralische Pflicht – Henry van de Veldes Kunstauffassung“

10.05.2013 11:07

Vortrag mit Prof. em. Dr. Karl Schawelka, Weimar, im Rahmen der Sonderausstellung „Henry van de Velde. Ein Universalmuseum für Erfurt“ am 14. Mai 2013, 18:00 Uhr, im Angermuseum. Der Eintritt ist frei.

Im Vortrag geht es um den „Neuen Stil“, an dem Henry van de Velde unentwegt arbeitet, den er fordert und durchsetzen will. Es zeigt sich, dass er diesen Stil weniger aus Gründen der Schönheit oder des Geschmacks propagiert, als aus Gründen der Moral. Er stellt sich „dem Unwahren, Falschen und der Torheit“ entgegen und sieht alles „als moralisch an, was mit der Natur der Dinge und den natürlichen Vorgängen im Einklang steht.“

Mit seiner künstlerischen Arbeit will er erziehen und das Leben befördern. Neben der Funktions-, Konstruktions- und Materialgerechtigkeit verlangt er Sensibilität. Erst durch sie erhalten die Gegenstände ihr Leben. Erörtert wird, wie dieser „Neue Stil“ van de Veldes aussieht, was er leistet und wie man aus heutiger Sicht zu der Problematik stehen kann, die ihn beschäftigt.

Karl Schawelka, 1944, in Fürth/Bayern geboren. Von 1964-71 Studium der Kunst bzw. Kunsterziehung in Nürnberg und München, dann von 1971-1977 Studium der Kunstgeschichte in München und Paris. Promotion 1978 an der Universität München, Habilitation 1990 an der TU München. Von 1978 bis 1984 war er wiss. Assistent an der TU München, von 1984 bis1988 wiss. Angestellter an der Universität Erlangen, von 1988 bis 1993 Prof. für Kunstgeschichte der Moderne an der Gesamthochschule Kassel. Von 1993 bis zur Versetzung in den Ruhestand 2010 lehrte er als Prof. für Geschichte und Theorie der Kunst an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar.

Zahlreiche Veröffentlichungen vorwiegend zur modernen und zeitgenössischen Kunst sowie zu Wahrnehmung und Farbe. Schawelka lebt und arbeitet in Weimar.