Mittelalterliche jüdische Grabsteine im Fokus: Präsentation des zweiten Bandes der „Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte“
Der Friedhof der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde von Erfurt und
ihrer Filialgemeinden wurde bereits im 15. Jahrhundert zerstört. Einzelne Grabsteine blieben allerdings erhalten; zahlreiche Steine konnten bei Bauvorhaben der jüngsten Vergangenheit geborgen werden.
In den letzten Jahren gerieten die Grabsteine im Rahmen der Vorbereitung zur Unesco-Bewerbung mit dem mittelalterlichen jüdischen Erbe der Stadt Erfurt in den Fokus der Forschung. Sie wurden gesichtet und dokumentiert, wo nötig restauriert und gereinigt. Ihre Inschriften wurden transkribiert und übersetzt.
„Die Steine nun an einem angemessenen Ort zu versammeln und sie der Forschung wie auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist der Landeshauptstadt Erfurt ein wichtiges Anliegen“, sagt Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Auch die Aufarbeitung der Inschriften als historische Quelle und ihre Veröffentlichung in der die Unesco-Bewerbung begleitenden Reihe „Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte“ bereichert nicht nur das Wissen über die Geschichte der Stadt. Vor allem wird damit den längst Verstorbenen eine letzte Ehre erwiesen.