Aufs Ohr gelegt und losgesummt - Privatsammlung von "Schlagerkissen" ab 23. Mai im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt

22.05.2014 11:00

Mit der langen Nacht der Erfurter Museen wird im Museum am Erfurter Juri-Gagarin-Ring ein Stück der 1950er Jahre greifbar: in Gestalt von 200 mit Schlagertiteln und liebenswert-kitschigen Motiven bestickten Sofakissen. Von den hausfraulichen Fähigkeiten ihrer Herstellerinnen berichten sie, von der Suche nach privatem Glück, von Fernweh, aber auch von der Widersprüchlichkeit insbesondere der 1950er Jahre: Vor allem vor dem Hintergrund der westdeutschen Wirtschaftswunderjahre entstand dieser Wohnraumschmuck vor allem ab 1950 bis in die beginnenden 1960er Jahre.

Vitrine, in der Schlagerkissen zu sehen sind.
Foto: Aufs Ohr gelegt und losgesummt - Privatsammlung von "Schlagerkissen" wird im Volkskundemuseum ausgestellt Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Ursula Meyn-Scheck, einer leidenschaftlichen Sammlerin aus dem nordrhein-westfälischen Wadersloh, ist die deutschlandweit wohl einzigartige Kissenidylle zu verdanken - im Erfurter Museum wird sie gezeigt bis 28. September 2014 und perfekt ergänzt durch Jukebox und Fernsehmusiktruhe aus Beständen des Thüringer Museums für Elektrotechnik e. V.

Nicht zu vergessen: Den Ostdeutschen war weder die Sehnsucht nach Geborgenheit und Gemütlichkeit noch das Fernweh fremd und auch die Schlager, die sich als Stickerei auf den Kissen finden, hörte man hüben wie drüben. Und so finden sich in dieser Ausstellung im Museum für Thüringer Volkskunde erstmals "ostdeutsche" Schlagerkissen - als Erfurter Leihgaben.