Umstrukturierung der Geschichtsmuseen abgeschlossen

11.09.2014 14:00

Im Rahmen eines Pressegesprächs informierte Tamara Thierbach, die Beigeordnete für Soziales, Bildung und Kultur, über die Umstrukturierung der Geschichtsmuseen der Landeshauptstadt Erfurt, welche jetzt abgeschlossen ist:

Bereits im vergangenen Jahr haben wir über den Abschluss der Reorganisation der Kulturdirektion berichtet. Seitdem sind die Abteilungen "Kunstmuseen" sowie "Geschichtsmuseen" existent. Sie wurden entsprechend der Reorganisation zusammengeführt und zum Teil personell untersetzt.

Die Abteilung "Geschichtsmuseen" besteht insbesondere aus:

  • Stadtmuseum
  • Wasserburg Kapellendorf
  • Alte Synagoge
  • Kleine Synagoge
  • Mikwe
  • Erinnerungsort "Topf & Söhne"

Die personelle Besetzung der Abteilung "Geschichtsmuseen" wurde wie jede andere von Reorganisation betroffene Struktur der Stadtverwaltung in Bezug auf bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Besitzstandswahrung versehen. Das bedeutet, dass bei allen Veränderungen die gleiche Vergütung wie bisher erfolgt und niemand seinen Arbeitsplatz verliert. Aufgaben können sich freilich für jeden auch verändern.

Ziel der Neugründung der Abteilung "Geschichtsmuseen" war und ist nach wie vor, die Umsetzung der im Kulturkonzept beschriebenen vernetzten Darstellung der Geschichte der Stadt Erfurt. Dazu zählen nicht nur die gesamten kommunalen Einrichtungen, sondern auch solche in anderer Trägerschaft, wie z.B. Augustinerkloster, Kirchen etc., sowie sämtliche "Geschichtsorte" und historische Spuren in der gesamten Stadt. Die Stadt in ihrer historisch-baulichen Geschlossenheit ist unser "Hauptexponat".

Im Zentrum der damit definierten Aufgaben steht die Errichtung eines Geschichtsportals im jetzigen Kulturhof Krönbacken. In der Summe ergibt dies eine neue, so noch nicht existierende Leitungs- und wissenschaftliche Koordinierungsfunktion.

Um diese sehr anspruchsvollen Aufgaben angehen zu können, gab es eine öffentliche Ausschreibung. Die öffentliche Ausschreibung hatte eine Vielzahl von Bewerbern zum Ergebnis, aus der alle internen Bewerber und weitere 8 externe Bewerber zu Vorstellungsgesprächen eingeladen wurden. Die ausgeschriebene Stelle ist nach § 31 TVöD für die Dauer von 2 Jahren mit einer Führung auf Probe versehen.

Für die Bewerbung wurde folgendes Anforderungsprofil zugrunde gelegt:

  • Ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom oder Master Universität) der Fachrichtung Geschichtswissenschaft; Promotion erwünscht
  • Erfahrungen in der Leitung von Kultureinrichtungen sowie ausgeprägte Kenntnisse und Erfahrungen im Projektmanagement, auch außerhalb kommunaler Strukturen
  • Ausgeprägte Führungskompetenzen und Integrationsvermögen bezogen auf Netzwerkpartner
  • Umfassende Kenntnisse über Sammlungsbestände und Aufgaben von Geschichtsmuseen
  • Anwendungsbereite Kenntnisse in Betriebswirtschaft und im Verwaltungsrecht sowie der Standard- und fachspezifischen Software
  • Kenntnisse über die bei der Ausführung der Tätigkeiten notwendigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften: öffentliches Haushaltsrecht; BGB; spezielle Gesetzgebung zur Kultur, insbesondere Regelungen zu Sammlungsgebieten sowie des Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutzes; Ortsrecht u.ä.
  • Kommunikations- und Durchsetzungsfähigkeit, persönliches Engagement, Flexibilität, Belastbarkeit

Die Stelle des Direktors der Geschichtsmuseen wurde bisher nicht besetzt, da die Stadtverwaltung die Akzeptanz der persönlichen Rechte eines jeden Bewerbers beachtet hat und mit Beteiligung des Personalrats alle Rechte eingehalten wurden.

Möglicherweise haben wir noch in diesem Jahr den Arbeitsbeginn des designierten Direktors der Geschichtsmuseen zu erwarten.

Wir haben im Ergebnis des Bewerbungsverfahrens Herrn Dr. Anselm Hartinger diese Stelle angeboten. Seine Entscheidung und der mögliche Dienstantritt sind nunmehr abzuwarten.

Herr Dr. Hartinger studierte Mittlere und Neue Geschichte sowie Historische Musikwissenschaft. Er promovierte zum Dr. phil. über ein musikhistorisches Thema. Damit erfüllt er zweifelsfrei die formalen Qualifikationskriterien. Er wurde 1971 in Leipzig geboren und leitet derzeit als Kurator das in sich abgeschlossene Musikinstrumentenmuseum Stuttgart im Landesmuseum Württemberg.

Tamara Thierbach
Bürgermeisterin und Beigeordnete für Soziales, Bildung und Kultur

Es gilt das gesprochene Wort.