Ein Zauberbuch im Stadtmuseum - eine Kooperation mit der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/ Gotha ermöglicht die Ausstellung einzelner Bücher aus der Bibliotheca Amploniana
Amploniana zählt zu den bedeutendsten Handschriftensammlungen Deutschlands
Illustration zum vierfachen faustischen Höllenzwang
Zauberbücher erlebten zwischen dem späten Mittelalter und dem 18. Jh. eine Blütezeit. Sie enthalten meist astrologische Regeln, Listen von Engeln und Teufeln bzw. Dämonen, verschiedene Zaubersprüche und Anleitungen zum Herbeirufen von magischen Wesen. Die Wesen müssen dann Aufträge des Magiers ausführen. Die gezeigte Illustration zum vierfachen faustischen Höllenzwang bezieht sich auf ein solches Herbeizitieren. Die Gestalt des Doktor Johannes Faustus spielt als Gewährsmann und großer „Schwarzkünstler“ dabei eine zentrale Rolle.
Der historische Dr. Faustus wurde gegen Ende des 15. Jh. wahrscheinlich in Württemberg geboren und starb um 1540. Mit seiner Person in Zusammenhang stehende Anekdoten, Geschichten und Schwänke wurden um 1556 in Erfurt aufgezeichnet und um 1580 von einem Unbekannten zur Historia von D. Fausten zusammengesetzt, die dann gedruckt wurde. Die in der Handschrift genannten Vorbesitzer, Franz Adolf Cramer und Walter Corsep verweisen auf Kreise der Akademie der gemeinnützigen Wissenschaften zu Erfurt.
Papierhandschrift ist nur wenige Wochen zu sehen
Die Papierhandschrift wird für wenige Wochen im Stadtmuseum in der Ausstellung "Rebellion, Reformation, Revolution" zu sehen sein.
Größte heute beinahe geschlossen erhaltene Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten weltweit
Eine Kooperation zwischen dem Stadtmuseum Erfurt und der Erfurter Universitäts- und Forschungsbibliothek ermöglicht es, regelmäßig Bücher aus den bedeutenden historischen Beständen der Bibliotheca Amploniana, der größten heute beinahe geschlossen erhaltenen Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten weltweit, zu zeigen.