„Zum Verhältnis von Tora und Koran“: Vortrag von Dr. Mohammad Gharaibeh

23.10.2014 16:14

Am Mittwoch, dem 5. November 2014 findet um 19:45 Uhr der Vortrag „Zum Verhältnis von Tora und Koran“ von Dr. Mohammad Gharaibeh in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, Erfurt statt. Das Katholischen Forum im Land Thüringen, die Akademie des Bistums Erfurt und die Begegnungsstätte Kleine Synagoge laden zu diesem Vortrag ein.

Die Tora ist der erste Teil der Hebräischen Bibel (im Verständnis des Christentums das Alte Testament), die aus den fünf Büchern Mose besteht. Der Koran ist die heilige Schrift des Islam, die gemäß dem Glauben der Muslime die wörtliche Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammad enthält. Im Vortrag wird das Verhältnis zwischen den beiden heiligen Schriften beleuchtet.

Die Entstehung des Korans und des Islams vollzieht sich im Kontext jüdischer und verschiedener christlicher Traditionen auf der arabischen Halbinsel. Auch wenn immer wieder die Auseinandersetzung mit christlichen Traditionen eine Rolle spielt, so ist der jüdische Einfluss – besonders durch das Gottesbild – wesentlich stärker und bis in die Liturgie nachzeichenbar. Große Texteinheiten entstammen der Tora bzw. der jüdischen Tradition. Der Entstehungsprozess des Korans und der Gemeinde vollzieht sich daher auch in theologischer Auseinandersetzung mit dem Judentum, was besonders in der Gegenüberstellung von Jerusalem und Mekka (neue Gebetsrichtung) ihren Ausdruck findet.

Im Rahmen seines Vortrags beleuchtet Dr. Mohammad Gharaibeh dieses enge Verhältnis der beiden Schriften. Nach seinem Studium in Bonn und an der Universität in Damaskus, Syrien, ist Dr. Mohammad Gharaibeh Diplom-Übersetzer für Arabisch und Indonesisch. Er promovierte im Fach Islamwissenschaften am Institut für Orient- und Asienwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn. Seit 2008 ist er dort als wissenschaftlicher Koordinator tätig.

Die Moderation des Abends übernimmt Hubertus Staudacher als Islambeauftragter des Bistums Erfurt. Der Eintritt ist frei.