Willy Wiemokli, Buchhalter bei J. A. Topf & Söhne – Zwischen Verfolgung und Mitwisserschaft: Buchpräsentation als Beitrag zur deutsch-jüdischen Geschichte in Erfurt

J. A. Topf & Söhne stellte Willy Wiemokli nach seiner Inhaftierung in Buchenwald im Januar 1939 als Buchhalter ein und schützte ihn so vor der Gestapo. Willy Wiemokli wusste von den Geschäften mit der SS und engagierte sich trotzdem – auch nach Kriegsende und nun in leitender Funktion – für den Betrieb. In der DDR der 1950er Jahre wurde er erneut ein Opfer des Antisemitismus – jedoch nun mit stalinistischer Prägung.
Sein Schicksal, das am 24. Juni im Erinnerungsort Topf & Söhne von den Buchautoren Dr. Annegret Schüle und Tobias Sowade gemeinsam mit der Verlegerin Dr. Nora Pester vorgestellt wird, verdeutlicht neue Erkenntnisse zur Situation der „Jüdischen Mischlinge“ im Nationalsozialismus und zur KZ-Haft der Erfurter Juden im November 1938 in Buchenwald.
Auch das Mikroklima in der Firma J. A. Topf & Söhne, in dem die Verantwortlichen Öfen für Buchenwald und Auschwitz lieferten und gleichzeitig einzelne jüdische Verfolgte unterstützten, wird beleuchtet.
Nicht zuletzt wirft die Geschichte von Willy Wiemokli ein überraschendes Bild auf die DDR. Auch dort war Wiemokli über einen längeren Zeitraum auf Grund seiner jüdischen Wurzeln inhaftiert.
24. Juni, 19 Uhr, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7
Willy Wiemokli. Buchhalter bei J. A. Topf & Söhne – zwischen Verfolgung und Mitwisserschaft
Buchvorstellung mit den Autoren Dr. Annegret Schüle und Tobias Sowade, Moderation: Dr. Nora Pester, Verlegerin
Der Eintritt ist frei.