Zur Funktion der Pfeilerbilder im Dom zu Erfurt: Vortrag mit Dr. Falko Bornschein, Kunstgutbeauftragter des Bistums Erfurt

17.07.2015 13:40

Am Dienstag, dem 21. Juli, 19 Uhr, spricht Dr. Falko Bornschein, Kunsthistoriker und Kunstgutbeauftragter des Bistums Erfurt, im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung "Kontroverse und Kompromiss. Der Pfeilerbildzyklus des Mariendoms und die Kultur der Bikonfessionalität im Erfurt des 16. Jahrhunderts" im Angermuseum Erfurt zum Thema
"Die Funktion der Pfeilerbilder im Dom St. Marien, Erfurt".

Gemäldeensemble reflektiert die besondere religiöse und kulturelle Situation von Stadt, Kirche und Universität im 16. Jahrhundert

Papst Gregor I., Mitte vorn, beim Lesen der Messe vor der Erscheinung des leibhaftigen Christus als Schmerzensmann auf dem Altar in der Kirche Santa Croce in Gerusalemme (?) in Rom. Dabei fließt Blut aus der Brustwunde in den Abendmahlskelch. Um die Szene herum zahlreiche Gläubige.
Foto: Messe des hl. Gregor: Pfeilerbild im Hohen Dom zu Erfurt St. Marien, Kathedralkirche des Bistums Erfurt Foto: © Bistum Erfurt, Foto: Falko Behr

Der Pfeilerbildzyklus des Erfurter Doms ist das bedeutendste aus der Reformationszeit in Erfurt erhaltene Gemäldeensemble, das – vor allem wegen der dargestellten „katholischen“ Themen (Gregorsmesse, Hostienmühle, Himmelfahrt Mariens etc.) und der kontinuierlich-planvollen Entstehung des Zyklus von 1505 bis etwa 1570 – die besondere religiöse und kulturelle Situation von Stadt, Kirche und Universität im 16. Jahrhundert reflektiert.

Im Zentrum des Vortrages von Dr. Falko Bornschein stehen die Stifter der Pfeilerbilder, größtenteils Kanoniker des Marienstiftes und teils Lehrer an der Universität Martin Luthers, und die Funktion dieser Bilder. Dr. Falko Bornschein ist einer der Initiatoren des Ausstellungsprojektes „Kontroverse und Kompromiss“ und Mitherausgeber des Katalogs, erschienen im Sandstein Verlag, Dresden.

Die Abbildung zeigt das älteste der acht Pfeilerbilder des Erfurter Doms. Es ist eine Darstellung der wunderbaren Messe des heiligen Papstes Gregor des Großen (590-604). Das auf eine konvexe Tafel aus Fichtenholz gemalte Bild ist etwa 1,80 Meter hoch und etwa 1,70 Meter breit.

Weitere Vorträge in der Sonderausstellung:

Dienstag, 4. August, 19 Uhr
"Die Restaurierung der Bildtafeln zur Legende der heiligen Barbara, eines Werkes aus dem Umkreis des Lucas Cranach d. Ä.". Vortrag mit Dörte Busch, Diplomrestauratorin, Berlin

Dienstag, 8. September, 19 Uhr
"Wer war Stephaton? Zur Deutung der Kreuzigungstafel im Dom zu Erfurt". Vortrag mit Dr. Verena Friedrich, Universität Würzburg, Institut für Kunstgeschichte