Jacob Samuel Beck und die Erfurter Literatur im 18. Jahrhundert: Vortrag mit Dr. Michael Ludscheidt im Angermuseum Erfurt
Eine vielgestaltige und lebendige Literaturszene in Erfurt

Die Stadt Erfurt verfügte im 18. Jahrhundert über eine vielgestaltige und lebendige Literaturszene, deren Protagonisten, Institutionen, Medien und Werke im allgemeinen Bewusstsein jedoch kaum noch präsent sind. Hier erschien nicht nur eine der bemerkenswertesten Gedichtsammlungen der Frühaufklärung, auch das Zeitschriftenwesen und die Theaterkultur nahmen um 1750 einen bedeutenden Aufschwung und begründeten Erfurts Ruf als mitteldeutsches Literatur- und Geisteszentrum.
Der Erfurter Maler Jacob Samuel Beck hat diese Entwicklungen während seiner 40jährigen Schaffenszeit aus unmittelbarer Nähe miterlebt. Seine Aufmerksamkeit dürfte neben dem eigenen Fachgebiet auch den Schwesterkünsten, darunter nicht zuletzt der Literatur, gegolten haben. Den Indizien dafür nachzuspüren macht sich der Vortrag zur Aufgabe, indem er nach Becks Beziehung zur literarischen Kultur Erfurts in den Jahrzehnten zwischen früher Aufklärung und Dalbergzeit fragt.
Dr. phil. Michael Ludscheidt
Stellvertretender Kurator des Evangelischen Augustinerklosters zu Erfurt und Leiter der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums im Augustinerkloster, zudem Lehrbeauftragter für Neuere deutsche Literatur an der Universität Erfurt.
Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Auslandsgermanistik an der Universität Jena, Promotion mit einer Arbeit zur deutschen Barockliteratur.
Publikationen zur deutschen Literatur des 16. bis 20. Jahrhunderts und zur Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit.