Erfurter Energiesparschulen des Jahres 2015 ausgezeichnet

03.06.2016 12:00

Auch in diesem Jahr mussten die Erfurter Energiesparschulen wieder lange warten, bis klar war, wer die Energiesparschule des Jahres 2015 geworden ist und einen Siegerpreis in Höhe von 750 Euro in Empfang nehmen darf bzw. diese Summe dem Schulkonto der Siegerschule zugerechnet wird.

Siegerschule und damit "Energiesparschule 2015" wurde das Heinrich-Mann-Gymnasium "Zur Himmelspforte" mit 7,5 % Einsparung bei der Elektroenergie und einer CO2 Reduzierung von 3.600 kg.

Dabei war es gar nicht einfach für die Initiatoren zu bewerten, wie viel die Schulen nun wirklich gespart haben. Baustellen, Reparaturen, aber auch neue Computerkabinette, Whiteboards und neue Technik haben ja auch ihren Stromverbrauch, der möglicherweise einer Einsparung entgegensteht. Und die Schulen sollen ja nicht Energie um jeden Preis sparen – ein schönes und modernes Schulumfeld ist genau so wichtig für eine gute Lernatmosphäre. Also wurde lange gerechnet, um die wirkliche Einsparung herauszubekommen.

Zwar sind größere Baumaßnahmen im verantwortlichen Fachamt registriert – der verbrauchte Baustrom zum Beispiel soll ja nicht der Schule angelastet werden – aber leider sind auch nicht alle Schulen dem Hinweis gefolgt, selbst einmal ihren Stromverbrauch zu beobachten und zu bewerten. So wurden leider bei einigen Grundschulen, die in den Vorjahren immer aktiv waren, höhere Stromverbräuche gemessen, für die seitens des Fachamtes keine Gründe ausgemacht werden konnten. Auch die Schulen selbst hatten dazu keine Erklärung, sodass angenommen werden muss, dass dort im Jahr 2015 nicht so gearbeitet wurde wie in den Vorjahren.

Letztlich haben nur zehn der am Energiesparprojekt beteiligten Schulen eine Einsparung erreichen können und erhalten dafür insgesamt 3.500 Euro für die Klassenkassen.

Es hat sich wieder gezeigt, dass jene Schulen, die das Thema "Energie und Ressourcen" über das ganze Jahr im schulischen Leben präsent halten, durch Veränderungen im Nutzungsverhalten auch Einsparungen erzielen.
So haben 20% der Schulen mit Einsparungen auch Exponate für den Kreativteil des Energiesparprojektes eingereicht. In diesem Kreativteil, der im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadtverwaltung und den Stadtwerken SWE ausgelobt ist, sollen die Schulen mit Modellen, Kunstprojekten, Berichten oder anderen Exponaten nachweisen, wie sie die Themen "Energie" und "Nachhaltigkeit" umsetzen.

Den ersten Platz im Kreativteil belegt die Gemeinschaftsschule 2 "Am Roten Berg", die die Jury mit einen selbstgebauten und fahrbaren Solar-Auto sowie zahlreichen weiteren Projekten und Exponaten überzeugte.
Den zweiten Platz belegte die Grundschule 5 "Otto Lilienthal" mit selbst gebasteltem Elektrospielzeug und einer Dokumentation über eine "Energie-Projekt-Woche", den dritten Platz teilen sich die Grundschule 3 und die Bergkreisschule Alach für jeweils eine Wandzeitung.

Insgesamt erhielten die Kreativ-Schulen Prämien in Höhe von 1.000 Euro, die durch die Stadtwerke Erfurt SWE bereitgestellt wurden. Die Platzierten im Kreativteil und die Energiesparschule 2015, das Heinrich-Mann-Gymnasium, wurden am 3. Juni 2016 im Rahmen des Aktionstages der Woche der Nachhaltigkeit öffentlich ausgezeichnet und geehrt. Sie erhielten aus den Händen von Katrin Hoyer, Beigeordneten für Wirtschaft und Umwelt, und Helmut Suske, Hauptabteilungsleiter Energiewirtschaft und Vertrieb in den Stadtwerken Erfurt SWE, ihre Urkunden und Preise.

Weitere neun Schulen, die Einsparungen erzielt haben, erhalten in den nächsten Tagen ihre durch den Oberbürgermeister unterzeichneten Urkunden und symbolischen Schecks für ihr Engagement. Auch jene Schulen, die im Jahr 2015 keine Einsparungen erreichen konnten, erhalten Post aus dem Rathaus. Sie werden durch den Oberbürgermeister ermutigt, sich weiter engagiert am Projekt "Erfurter Schulen sparen Energie" zu beteiligen.

Die Auszeichnung der erfolgreichen Energiesparschulen nahm die Beigeordnete für Wirtschaft und Umwelt zum Anlass, jene Schulen zum Weitermachen aufzurufen, die im letzten Jahr nichts einsparen konnten. Und sie ließ das Argument, nach Jahren einer stetigen Einsparung irgendwann nicht mehr sparen zu können, nicht gelten. Die Einsparungen werden nicht in den Startwert des Folgejahres eingerechnet, dieser bleibt unverändert – jeder neue Schülerjahrgang hat also die gleichen Sparmöglichkeiten wie in den Vorjahren.

"Uns ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, Schulen für das Energiesparprojekt in Erfurt zu begeistern", so Kathrin Hoyer weiter" ist doch das Projekt ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung des durch die Uno verabschiedeten Weltaktionsprogramms "Bildung für nachhaltige Entwicklung".