Erfurter Gespräche zur seelischen Gesundheit – Gesprächskreis am 5. Januar 2017

03.01.2017 11:37

Die sogenannten „Erfurter Gespräche zur seelischen Gesundheit“ starten am Donnerstag, dem 5. Januar 2017, um 18:00 Uhr mit dem Thema „Riskanter Suchtmittelgebrauch“ ins neue Jahr.

Abstraktes Gemälde
Foto: © Runa Bilow, Projekt Farbartisten

Die Gespräche zur seelischen Gesundheit in Erfurt sind eine neue Form des Austausches zwischen Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und Mitarbeitern in diesem Bereich. Zu einem bestimmten Thema werden unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen miteinander besprochen. Hier geht es nicht darum, theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern darum, voneinander zu lernen und den partnerschaftlichen Umgang miteinander zu fördern. Nicht selten wird dadurch der eigene Blick auf die Dinge als „perspektivische Wahrheit“ offengelegt und im Austausch mit dem Gegenüber erweitert. Das ist deshalb auch möglich, weil insbesondere Psychiatrie-Erfahrene und professionelle Helfer in einem Rahmen zusammentreffen, in dem die „Codes“ der klassischen Rollenverteilungen und Machtbeziehungen zunächst nicht wahrnehmbar sind.

Im ursprünglichen Format starteten die Gespräche im Jahr 2002 unter dem deutschlandweit verbreiteten Titel „Psychosegespräche“. Zukünftig werden sie unter der Überschrift „Erfurter Gespräche zur seelischen Gesundheit“ fortgeführt. Der Gesprächskreis soll dadurch thematisch erweitert werden und sich auch für interessierte Bürger der Stadt Erfurt öffnen. Mit den Gesprächen wird ein zwischenmenschlicher Begegnungsort geschaffen für Menschen, die unter der weitverbreiteten Pathologisierung von menschlichen Verhaltens- und Erlebensweisen in der Psychiatrie leiden.

Moderiert und inhaltlich begleitet wird der Gesprächskreis abwechselnd von Mitgliedern des Landesverbandes der Psychiatrieerfahrenen, der Stadtverwaltung Erfurt, dem Christophoruswerk, der Fachhochschule Erfurt und dem Trägerwerk Soziale Dienste.

Herzlich eingeladen sind Interessierte, Neugierige, Psychiatrieerfahrene, Angehörige und Mitarbeiter aus Einrichtungen und Diensten. Das Angebot ist kostenfrei.