Hintergründe und Auswirkungen des Pogroms von 1349 in Erfurt: Podiumsdiskussion am 26. Januar in der Alten Synagoge

19.01.2017 11:33

Am Donnerstag, dem 26. Januar, 18:00 Uhr, werden in einem Podiumsgespräch mit Christian Maria Weigelt und Hardy Eidam in der Alten Synagoge, Waagegasse 8, die politischen Hintergründe und wirtschaftlichen Auswirkungen des Pogroms von 1349 auf die Erfurter Stadtgesellschaft diskutiert.

Das Foto ist eine Standaufnahme von Dreharbeiten zum Film "Die Pest, die Angst und der Schatz von Erfurt", in dem es um den Schatz des Kalman von Wiehe geht. Er war ein jüdischer Kaufmann in Erfurt und kam, wie ein Großteil der jüdischen Gemeinde, im März 1349 bei einem Pogrom um. Das Bild zeigt einen Mann im zeitgenössischen Kostüm mit Judenhut und kurzem grauem Vollbart, der besorgt an der Kamera vorbei blickt. Im Hintergrund sind weitere mittelalterlich gekleidete Menschen vor Markständen auf mit Stroh bedecktem Steinboden zu sehen.
Foto: Der MDR-Film "Der Schatz von Erfurt" berichtete 2016 über den Erfurter Pogrom Foto: © MDR / Andreas Lander

Christian Maria Weigelt untersuchte in seiner Magisterarbeit "Das Erfurter Pestpogrom 1349. Eine kritische Rekonstruktion" Umstände und Ablauf des Pogroms und rekonstruierte Vorgeschichte, Verlauf und die politischen Hintergründe. Diese Arbeit ist jüngst im vierten Band der "Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte" erschienen. Hardy Eidam hat in seiner "Geschichte aus Stein und Pergament" zur Erfurter Gemeinde vor 1349 sein Augenmerk besonders auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Pogroms und die Rolle des Stadtrates gelegt.

Der Abend ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung "… euch hindert hieran nymandt. Die Pogrome von Köln und Erfurt 1349", die exemplarisch die Pogromwelle von 1349 sowie deren Spuren veranschaulicht. Sie ist noch bis zum 19. März in der Alten Synagoge zu sehen.

Der Eintritt zur Podiumsdiskussion ist frei.