„Startschuss zu einer enkelgerechten Zukunft“: Nationaler Aktionsplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ wurde verabschiedet

05.07.2017 10:09

Die Nationale Plattform „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), das oberste Lenkungsgremium für die deutsche Umsetzung des Weltaktionsprogramms, hat den bundesweiten Aktionsplan BNE verabschiedet.

Erfurt hat bereits die vierfache Auszeichnung als „BNE-Stadt“

Kinder schauen in ihre selbstgebastelten Fernrohre.
Foto: Durch Bildung für nachhaltige Entwicklung lernen Kinder früh, ihre eigene Zukunft mitzugestalten Foto: © Alexandra Stevens

Der Nationale Aktionsplan benennt in sechs Bildungsbereichen Ziele und  Handlungsempfehlungen. Er hat ein übergreifendes Ziel: Bildung für nachhaltige Entwicklung langfristig strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Er ist Grundlage und Orientierung für die nun folgende Umsetzungsphase. Ziel ist dabei vor allem, Nachhaltigkeit stärker in Lehrpläne, Curricula und Ausbildungsordnungen zu integrieren. Nachhaltigkeit muss gelernt und gelehrt werden. Pädagogische Fachkräfte, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher benötigen dazu ebenso Aus-, Fort- und Weiterbildungen, wie Freiwillige und Nichtregierungsorganisationen, die nachmittags in Schulen und unzähligen Orten des informellen Lernens – vom Museum über den Bürgerpark bis hin zum Sportverein Nachhaltigkeit vermitteln.

Erfurt ist durch die vierfache Auszeichnung als „BNE-Stadt“ im Rahmen der Weltdekade und seit 2016 durch das Weltaktionsprogramm an die Umsetzung von BNE angebunden. Nachhaltige Mobilität, Energie- und Ressourceneinsparung und Umweltschutz müssen lokal und vor Ort funktionieren. Um aber lokal handeln zu können, brauchen auch Gemeinden, Städte und Landkreise Unterstützung und Beratung. Der Aktionsplan will dazu einen Rahmen bieten.

Mit seinen umfassenden Bildungsbereichen deckt der Aktionsplan BNE inhaltlich auch solche Maßnahmen ab, wie sie beispielhaft in Erfurt bereits im Lernort Fuchsfarm, in den nachhaltigen Schülerfirmen, mit dem „Haus der kleinen Forscher“ in Grundschulen und Kindertageseinrichtungen oder durch das Projekt „Energiesparen an Schulen“ mit Erfolg durchgeführt werden.

Erstmals wurde ein Nationaler Aktionsplan in einem breiten und transparenten Prozess erarbeitet. Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Politik, Bildung und Wirtschaft haben seit September 2015 Ziele und Maßnahmen erarbeitet, die in einer Online-Konsultation im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert wurden, an der auch zahlreihe Nichtregierungsorganisationen aktiv mitgewirkt hatten.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka definiert bei der Verabschiedung des Aktionsplanes, dass „Bildung […] der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung [ist]. Der Nationale Aktionsplan stößt in Deutschland eine umfassende Transformation unseres Bildungssystems hin zu mehr Nachhaltigkeit an“ und setzt für die Umsetzungsphase insbesondere auf die junge Generation: „Wir wollen nicht nur über die Zukunft junger Menschen reden, wir reden mit ihnen. Mit einer aktiven Jugendbeteiligung geben wir mit  BNE nun den Startschuss zu einer enkelgerechten Zukunft.“