Erinnerung an ein Wunder: Am 2. Dezember wird am Chanukka-Leuchter das erste Licht entzündet
Nach den Ansprachen des Oberbürgermeisters Andreas Bausewein und des Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Herr Prof. Reinhard Schramm, spricht der Rabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Alexander Nachama, den Lichtersegen. Im Anschluss laden die Jüdische Landesgemeinde Thüringen und die Landeshauptstadt Erfurt alle Einwohner und ihre Gäste traditionell zu Krapfen und Glühwein ein. Zudem gibt es Musik von der Gruppe „Misrach“.
Chanukka bedeutet wörtlich „Einweihung“ und erinnert an den erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die hellenistische Herrschaft und die im Jahre 165 v. u. Z. erfolgte Wiederherstellung des geschändeten Tempels in Jerusalem. Es wird überliefert, dass man in dem entweihten Heiligtum nur einen einzigen unversehrten Ölkrug fand, dessen Inhalt normalerweise nur für einen Tag Brennstoff für den siebenarmigen Tempelleuchter gereicht hätte. Aber durch ein Wunder soll dieses geringe Ölquantum für acht Tage genügt haben, so dass inzwischen neues reines Öl hergestellt werden konnte. Deshalb wird Chanukka auch „Lichterfest“ genannt und acht Tage lang gefeiert: Täglich entzündet man ein Licht mehr auf dem Chanukka-Leuchter. Dieser hat meistens neun Arme, da zusätzlich eine Diener-Kerze brennt, mit der traditionell die anderen Kerzen entzündet werden. Traditionell isst man zu Chanukka Ölspeisen wie Krapfen oder Kartoffelpuffer.
Der Leuchter, der seit elf Jahren als Zeichen religiöser Toleranz und friedlichen Miteinanders vor dem Erfurter Rathaus aufgestellt wird, wurde vom Erfurter Metallkünstler Matthias Kaiser entworfen und gebaut.