„Ich darf NEIN sagen!“

05.02.2020 12:35

Alle Eltern kennen die Ängste: „Was ist, wenn mein Kind von einem Fremden angesprochen und entführt wird?“ Jährlich wird für tausende Mütter und Väter in Deutschland dieser Alptraum leider wahr. Umso wichtiger ist es, schon bei den Kleinsten gezielte Aufklärungsarbeit im Umgang mit Fremden zu leisten.

Praktischer Kinderschutz bei „Fuchs und Elster“

Mann liest einer Kindergruppe vor.
Foto: Werner Fürle liest in der Kita „Fuchs und Elster“ Geschichten vor, die die eindeutige Botschaft vermitteln, Fremden weder den eigenen Namen zu nennen, noch die Haustür zu öffnen, wenn die Eltern nicht da sind. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Werner Fürle und Karola Kochinke, Kinder- und Jugendschützer des Jugendamtes der Landeshauptstadt, besuchen mit ihrem Präventionsprojekt „Ich darf NEIN sagen!“ jedes Jahr 15 bis 20 Erfurter Kindertageseinrichtungen. In fünf Modulen vermittelten sie künftigen Schulkindern auf spielerische Weise, nicht mit Fremden mitzugehen und sich von Versprechungen, wie Süßigkeiten, nicht verführen zu lassen. Diese Woche waren die beiden Sozialarbeiter im Kindergarten „Fuchs und Elster“ in der Eislebener Straße zu Gast.

Gemeinsam mit den Jüngsten sangen sie dort in der jeweils einstündigen Veranstaltung Lieder und lasen Geschichten vor, die die eindeutige Botschaft vermitteln, Fremden weder den eigenen Namen zu nennen, noch die Haustür zu öffnen, wenn die Eltern nicht da sind. Dabei gingen die Kinder- und Jugendschützer auf die unterschiedlichen Gefahrensituationen ein und testeten interaktiv das Wissen der kleinen Zuhörenden. Auch die Telefonnummer der Polizei und die Eckpunkte einer Personenbeschreibung wurden spielerisch vermittelt.

Der Wechsel aus Zuhören, Bewegung, Singen und praktischen Übungen bereitete den Kindern viel Freude. Sie hatten Spaß am Mitmachen und stellten viele Fragen. Morgen findet übrigens die „Abschlussprüfung“ statt, auf die alle Kita-Kids super vorbereitet sind.  Dank der spannenden Aktionswoche sind sie nun nicht mehr leichtgläubig und wissen, dass sie im Notfall auch ganz laut „Nein!“ schreien können, um auf sich aufmerksam zu machen.

Das Präventionsprojekt „Ich darf NEIN sagen!“, das künftige Schulanfänger für Gefahrensituationen sensibilisieren will,  wird vom Jugendamt der Landeshauptstadt bereits seit sechs Jahren angeboten.