Corona aktuell: News des Tages | 04.11.2020

04.11.2020 15:59

Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke appelliert an ältere Erfurterinnen und Erfurter, die Corona-Gefahr ernst zu nehmen.

Erfurts Bürgermeisterin appelliert: Senioren und Arbeitgeber müssen Corona-Gefahr ernst nehmen

Stark vergrößerte Viren
Foto: © Kateryna Kon/123rf

„Wir stellen fest, dass Senioren immer wieder sagen, wir haben den Zweiten Weltkrieg überlebt, dann überleben wir auch Corona“, sagte sie. Diese Haltung sollten die Menschen grundsätzlich überdenken und sich besonders an Hygiene, Abstandsregeln und vor allem Kontaktvermeidung halten. „Alle Menschen im Rentenalter gehören zur Risikogruppe. Schwere Covid-Verläufe sind da nicht selten. Und mit Vorerkrankungen kann es auch ganz schnell tödlich enden“, warnt die Bürgermeisterin.

Auch die niedergelassenen Ärzte beobachten, dass sich ihre älteren Patienten oftmals zu unbesorgt verhalten. So würden viele das Reisen nicht einstellen, hat Dr. Michael Sakriß beobachtet, der in Erfurt als Allgemeinmediziner tätig ist. „Immer noch stecken sich Senioren bei Bustouren nach Karlovy Vary oder in polnische Kurorte an. Dabei sollen Reisen doch unbedingt vermieden werden. Das ist unverantwortlich“, sagte Sakriß, der auch die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) vertritt. Ungefähr ein Drittel der Erfurter, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben, sind Reiserückkehrer.

Erfurts Bürgermeisterin Hofmann-Domke weist auch die Arbeitgeber in der Landeshauptstadt darauf hin, dass sie für den Infektionsschutz am Arbeitsplatz verantwortlich sind. Indiz, dass oftmals zu wenig passiert, seien Anrufe an der städtischen Corona-Hotline. Anrufer beklagten sich, dass sie auf Arbeit keine Mund-Nasen-Masken tragen müssten. „Ich möchte noch einmal dringend auf Paragraf 9 der Thüringer Sars-Cov-2-Sondereindämmungsverordnung hinweisen. Danach ist der Arbeitgeber aufgrund des Arbeitsschutzes auch zum Infektionsschutz verpflichtet“, sagte sie. So sollten wechselnde Teams vermieden werden („Bleibt in Euren Infektionsgruppen!“), Homeoffice und mobiles Arbeiten ermöglicht werden. Hofmann-Domke: „Ich kann es immer nur wieder sagen: Kontaktvermeidung, Kontaktvermeidung, Kontaktvermeidung – das A und O, um diese Pandemie in den Griff zu bekommen.“