Erfurter Graffitikünstler Dr. Hot verwandelt neuen Streetworker-Bus in Superheldenmobil

26.03.2021 11:04

Lange haben die Streetworker des Erfurter Jugendamtes auf ihr neues Gefährt gewartet. Nun ist es endlich da.

Drei Personen stehen vor dem bemalten Fahrzeug
Foto: Der Graffitikünstler Steve Seeger alias Dr. Hot, Christin Garlik/Fachberaterin Jugendsozialarbeit und Torsten Bujak, Streetworker Erfurt-Nord (von links) freuen sich über den Hingucker-Bus und wollen so die Aufmerksamkeit der Jugendlichen gewinnen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

In Zusammenarbeit mit dem Erfurter Graffitikünstler Steve Seeger/Dr. Hot verliehen sie dem neuen weißen Bus durch kreative Ideen eine wahre heldenhafte Bedeutung. Durch seine spezielle, an Comics angelehnte, Gestaltung ist er der Hingucker in den Straßen der Landeshauptstadt.

Einige Tage rollt der neue Bus der Streetworker des städtischen Jugendamtes nun schon durch den Norden, den Süden und den Südosten Erfurts und zieht dabei viele Blicke auf sich. „Die ersten Fahrten haben gezeigt, dass der Bus ein absoluter Blickfang ist. Genau dafür ist er auch da. Wir wollen damit auffallen und die Kinder und Jugendlichen auf uns aufmerksam machen, damit wir unsere Angebote noch besser unterbreiten können“, erzählt Streetworker Torsten Bujak.

Auf dem Bus sind in Comicschrift u. a. die Worte „Fürsorge, Hilfe, Info, Gespräch und easy“ zu lesen. Worte, die genau das beschreiben, was Streetwork, Straßensozialarbeit, ausmacht. Der Zugang für Kinder und Jugendliche soll „easy“, also einfach und niedrigschwellig, sein. In den Streetworkern findet diese Altersgruppe Vertrauenspersonen, auf die sie sich verlassen können, die bei jeglichen Problemen zur Seite stehen und oft auch einfach nur mal zuhören. Die Gestaltung im Comicstil holt die junge Zielgruppe genau in ihrer Welt ab.

Besonders ins Auge sticht das Superheldenmotiv auf dem Bus. Dazu erklärt der freischaffende Künstler Dr. Hot: „Die Superhelden stehen für die Streetworker, die den Kids dazu verhelfen, selbst zu Helden zu werden und wiederum anderen zu helfen. Ich finde, in jedem Jugendlichen schlummert auf eine bestimmte Art und Weise ein Superheld“. Und die Straßensozialarbeiter sind begeistert von dem Endergebnis. „Endlich haben wir wieder einen ansprechenden Bus, in dem uns die Kids erkennen. Als der alte kaputt ging, hat uns der Fuhrpark der Stadtverwaltung zwar freundlicherweise ein Ersatzauto zur Verfügung gestellt, jedoch haben uns manche Jugendliche fälschlicherweise mit dem Ordnungsamt verwechselt. Damit haben wir genau das Gegenteil von dem erreicht, was wir eigentlich wollen“, berichtet Torsten Bujak mit einem Augenzwinkern.

Und was wollen die Streetworker erreichen? Sie wollen den Kindern und Jugendlichen vor allem die Angst nehmen, ein Gespräch mit ihnen zu suchen.

Soweit es die Corona-Beschränkungen zulassen, können die Streetworker mit ihrem neuen Gefährt nun auch endlich wieder mobile Angebote in Parks, auf Schulhöfen und in Fußgängerzonen anbieten und Szenepräsenz zeigen.