Erfurter Schüler forschen wie Fritz Müller

30.08.2022 13:16

Das Schuljahr 2022/2023 startet für die Klasse 6a der Kooperativen Gesamtschule „Am Schwemmbach“ mit einem besonderen Projekt. In dieser ersten Schulwoche forschen die Schülerinnen und Schüler wie einst der in Windischholzhausen geborene Naturforscher Fritz Müller auf dem Gelände des Egaparks.

Foto: Die Klasse 6a der KGS Erfurt forschte im Danakilhaus. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Fritz Müller (1822 –1897) stammte aus Windischholzhausen bei Erfurt, wanderte nach Brasilien aus und beobachtete im südamerikanischen Regenwald vor allem Insekten, Orchideen und Bromelien. Er unterstützte Charles Darwin mit seinen Beobachtungen und trug zu dessen naturwissenschaftlichem Wirken entscheidend bei.

Nachdem die Schüler der Kooperativen Gesamtschule am ersten Tag ein zu dem in Deutschland wenig bekannten Forscher recherchiert hatten, bereiteten sie ihr Forschertagebuch für die weiteren Projekttage vor.

Neben den Forscherregeln lernten sie das Protokollieren mit einem Beobachtungsbogen kennen, fanden heraus, wie man Bäume und Blätter richtig vermessen und kurze Steckbriefe zu besonders interessanten Tieren erstellen kann.

„Beim ersten Besuch im Regenwald des Danakilhauses war den Kindern zum Beispiel schnell klar: Forschen ist eine schweißtreibende Angelegenheit und erfordert viel Geduld und manchmal auch ein wenig Glück“, sagt Luisa Reichenbach, die als Studentin der Sozialen Dienste aktuell im Amt für Bildung eingesetzt ist und die Projektwoche mit dem Team Schulorganisation vorbereitet hat.

Die Schüler begannen aber schnell in Einzel- und Teamaufgaben die im Danakilhaus lebenden Tiere aufzulisten, fanden heraus, warum die Blattschneideameisen einen Pilz in ihren Gängen züchten und waren begeistert, als sich die Vogelspinne, nach einer gefühlten Ewigkeit des Beobachtens, aus ihrer Baumstammhöhle wagte.

An den noch folgenden Forschertagen begeben sich die Schüler im Wissenswald auf die Spuren der heimischen Insekten und erfahren, welche der Vielfüßler sogar Müll essen und damit auf ihre eigene Art auch irgendwie ein bisschen die Welt retten.

Außerdem lernen sie mit Ega-Campus-Pädagogin Kristin Artschwager, welche Wüstenpflanzen Sonnenflüchter und welche Trockenschläfer sind und mit welcher Strategie die Pflanzen der Sonne und Hitze widerstehen.

„Gerade nach den Ferien ist diese Forscherwoche ein guter Start in das neue Schuljahr. Die Schüler finden durch die Teamaufgaben und das selbstständige Arbeiten auf dem Ega-Campus als Klasse zusammen und haben Spaß, die vielen Lernorte im Egapark zu entdecken“, sagt Klassenlehrer Christoph Keßler. „Und auch unser Fachlehrer für Mensch, Natur, Technik wird glücklich sein. Beobachten und das Bestimmen von Tieren mit Handy-App und Bestimmungstafel können nun schon alle Kinder wirklich gut“, ergänzt er.

Die Forscherwoche ist ein Kooperationsprojekt des Amtes für Bildung und des Ega-Campus im Rahmen des Themenjahres „Zusammenwachsen“.