Kampagne gegen Hundehaufen in Erfurt

31.05.2023 17:00

„Slalom beim Spaziergang ist doch Kacke!“ lautet die Headline auf Plakaten, der neuen Sauberkeitskampagne mit Blick auf liegengelassene Hundehaufen in der Landeshauptstadt, die am 31. Mai 2023 startet. Erst wird in den Grünanlagen und ab dem 6. Juni 2023 auf Litfaßsäulen auf das Thema hingewiesen.

Stadt und Stadtwerke appellieren an Eigenverantwortung

zwei Männer halten ein Plakat, daneben eine Werbefigur in Form einer Mülltonne
Foto: Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport (links), und Marco Schmidt, Geschäftsführer der SWE Stadtwirtschaft Erfurt GmbH (Mitte), appellieren an Hundebesitzerinnen und -besitzer. Foto: © SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

In Erfurt leben mehr als 11.200 Hunde. Sie „produzieren“ fast 3,4 Tonnen Hundekot pro Tag. Nicht jeder Hundehaufen wird ordnungsgemäß entsorgt, indem er in einer Tüte in einem Mülleimer entsorgt wird. Passanten und Parkbesucher müssen oft Slalomläufe veranstalten, um nicht in einen Hundehaufen oder in eine Tüte mit Hundekot zu treten. Genau das greift die Sauberkeitskampagne der SWE Stadtwirtschaft GmbH und der Stadtverwaltung Erfurt auf. Sie appelliert an das Gewissen der Zweibeiner am anderen Ende der Leine, ihren Beitrag für ein sauberes Erfurt zu leisten.

Dafür werden die Kampagnenplakate in den Grünanlagen ab dem 31. Mai 2023 zu sehen sein sowie vom 6. bis zum 15. Juni 2023 auf 140 Litfaßsäulen geklebt. Die Plakate und Roadside-Screens machen mit einem Augenzwinkern auf die „sportlichen“ Leistungen der Erfurter beim Slalom aufmerksam, um den Hundehaufen auszuweichen. Ein freundlicher Appell fordert die Hundebesitzer auf, Gassitüten zu nutzen und diese dann auch in den Mülleimer zu werfen. Zusätzlich werden an den Hundewiesen im Nord- und Südpark jeweils zwei Tütenspender aufgestellt. Wegen Vandalismus wurden alle alten Gassitütenspender 2011 abgebaut.

„Wir wollen mit der Kampagne die Hundebesitzer zur Eigenverantwortung aufrufen, ihre Gassitüten in den Mülleimern zu entsorgen. Oft liegen die Tüten im Umfeld eines Mülleimers oder werden an Bäume oder Zäune gehangen“, so Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport. „Bürgerinnen und Bürger sind mit diesem Thema an uns herangetreten. Dieses Anliegen nehmen wir ernst und möchten mit der Kampagnenreihe #erfurtsauber die Situation verbessern.“

Gassi gehen ohne Tüte kann teuer werden; wer ohne Hundetüte unterwegs ist, zahlt 20 Euro. Beim Erstverstoß verlangen die städtischen Ordnungshüter 75 Euro zzgl. Auslagen, wenn die Hundehinterlassenschaften nicht entfernt werden. Hundesteuer befreit nicht von dieser Pflicht. Die Steuer dient als sogenannte „Begrenzungssteuer“ dazu, die Anzahl der Hunde im Stadtgebiet in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Sie ist also keine Benutzungsgebühr, die das Recht zur Benutzung des öffentlichen Raumes als Hundetoilette gewährt.

Hundekotfakten

Wie werden Hundebesitzer kontrolliert?

  • Streifen des Stadtordnungsdienstes verlangen beim Erwischen auf frischer Tat 75 Euro zzgl. Auslagen vom Hundebesitzer.

Wie hoch ist die Hundesteuer? Wird von der Hundesteuer die Beseitigung der Hundehaufen bezahlt?

  • Zurzeit beträgt die Hundesteuer für den ersten Hund pro Jahr 108 Euro.
  • Bei der Hundesteuer handelt es sich um eine nicht zweckgebundene Steuer. Die Einnahmen gehen also komplett und ohne Verwendungsbindung in den Haushalt.

Wie viele Hunde leben in Erfurt?

  • 11.204 Hunde sind am 22. Mai in Erfurt gemeldet. Erfurt ist damit eines der hundereichsten Städte Deutschlands.

Wie viel Kilo Hundekot kommen pro Tag in Erfurt zusammen?

  • Bei durchschnittlich 300 g pro Hund sind das 3,36 Tonnen Hundekot pro Tag.

Was passiert während der Kampagne?

  • Ab 6. Juni hängen Kampagnenplakate an den Litfaßsäulen der Stadt.
  • Es werden Postkarten und Hundekottüten an Gassigänger in den Parks verteilt.
  • Plakate in den Grünanlagen machen direkt vor Ort auf das Problem aufmerksam.