Theater Erfurt mit neuer Werkleitung

08.02.2024 16:39

Das Theater Erfurt hat eine neue kommissarische Werkleitung. Malte Wasem ist als künstlerischer Betriebsdirektor erster Werkleiter, Christine Exel hat ihre Stelle als Verwaltungsdirektorin und damit als zweite Werkleiterin angetreten.

Malte Wasem und Christine Exel stellen sich vor

Zehn Jahre lang war Christine Exel Beteiligungscontrollerin bei den Stadtwerken Erfurt, war für die strategische Führung von sechs Unternehmen aus den Tätigkeitsfeldern Umwelt und Service zuständig. Nun ist sie per Dienstleistungsvertrag an das Theater Erfurt „ausgeliehen“. „Die Theaterbranche ist für mich Neuland“, sagt Exel. „Aktuell führe ich viele Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, finde heraus, wie es ihnen geht, schaue mir Prozesse an und versuche, mich in alle Bereiche einzuarbeiten.“ Eine ihrer Hauptaufgaben wird die Implementierung eines funktionierenden Compliance-Systems sein. „Das Compliance-System, das die Stadtwerke bereits haben, kann hier als Grundlage dienen“, so Exel. „Es muss natürlich an den richtigen Stellen ansetzen und angepasst werden.“ Dabei kann die Verwaltungsdirektorin nicht nur auf die Kollegenschaft im Theater zählen – auf bei den Stadtwerken sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit, im Bedarfsfall mit ihrer Fachkompetenz zu unterstützen.

Malte Wasem hingehen ist am Theater kein neues Gesicht: Seit 2019 ist er in Erfurt tätig, zunächst als Direktor des Philharmonischen Orchesters, seit Juni 2022 als künstlerischer Betriebsdirektor und Stellvertreter des Generalintendanten. Der gebürtige Wuppertaler studiert Musikwissenschaft, Deutsche Sprache und Literatur in Köln und Pittsburgh, war Dramaturgieassistent am Theater Aachen und von 2015 bis 2019 Konzertdramaturg im Orchesterbüro der Dortmunder Philharmoniker. „Als Werkleiter für Kunst bin ich für die Menschen da, die diese Kunst produzieren“, sagt Wasem. Er merkt, dass die Belegschaft die aktuelle Situation beschäftigt. Dennoch: „Wenn es um Proben und Aufführungen geht, sind alle auf die Kunst fokussiert.“

„Ich bin sehr froh, dass der Stadtrat dieser Personalempfehlung gefolgt ist“, sagt Dr. Tobias J. Knoblich, Beigeordneter für Kultur, Stadtentwicklung und Welterbe. „Die Situation ist natürlich ungewöhnlich: Zwei junge Menschen springen in einer Situation, die mit vielen Unsicherheiten verbunden ist, in die Bresche. Dass sie den Betrieb leiten, ist eine großartige Entscheidung.“