Parkguides als Lösung für Konflikte in den Parkanlagen

11.03.2024 11:08

Die Erfurter Parkanlagen sind begehrte Aufenthaltsorte für Jung und Alt. Im jüngsten Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Ortsteile und Ehrenamt wurde jetzt eine mögliche Lösung für die seit Jahren schwelenden Konflikte in den Erfurter Parkanlagen vorgestellt.

Wo immer sich Menschen treffen, gibt es größere und kleinere Nutzungskonflikte. Immer wieder erreichten die Stadtverwaltung Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern über nächtliche Ruhestörung an den Parkanlagen. Jedem steht eine Nachtruhe nach 22 Uhr zu. Was jedoch tun, wenn punktuell doch zu laut gefeiert wird? „Wir wollen in Erfurt neue Wege zur Konfliktbewältigung beschreiten und damit zur Beruhigung in den Parkanlagen in den Nachtstunden beitragen“, so Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport.

Das Büro Feuer & Flamme  wurde dazu mit der Erstellung einer Konzeption beauftragt. In deren Umsetzung soll die Problematik für alle Seiten zufriedenstellend gelöst werden. Im Ausschuss wurde jetzt ein guter Ansatz für die Diskussion mit den Nutzerinnen und Nutzern der Grünanlagen vorgestellt. Karsten Melang vom Büro Feuer & Flamme erläuterte dabei, wie gemeinsam für mehr Ruhe und Verständnis in den Parkanlagen gesorgt werden kann.

Bereits 2022 gab in Kooperation zwischen dem Dezernat Sicherheit, Umwelt und Sport sowie BÄMM, der Beteiligungsstruktur in der Stadt Erfurt, und einen Beteiligungsprozess. Die dort eingebrachten Hinweise und Anregungen sind in das jetzt vorliegende Konzept eingegangen. „Wir bedanken uns für den langen Atem der jungen Menschen und die vielen geteilten Ideen und Lösungsvorschläge“, so BÄMM-Referentin Vanessa Blödorn.

Die Gruppen der Feiernden sind divers und treffen sich spontan in der Stadt. Genauso agil muss daher auch die Lösung aussehen. Die mobilen Erfurtguides – so der Arbeitstitel – sollen künftig in Dreiergruppen in den Nachtstunden mit allen Nutzerinnen und Nutzern in Kontakt treten. Diese sind dann Ansprechpartner vor Ort. Sie helfen präventiv bei gefährlichen Situationen, unterstützen Betroffene, bieten Hilfestellung in verschiedenen Lebenslagen – bei Bedarf also auch mit Taschenaschenbecher, Mülltüten und K.O.-Tropfen-Checks.

Auch das Garten- und Friedhofsamt begrüßt das Projekt sehr und setzt, wo möglich, auf soziale Kontrolle und einvernehmliche Lösungen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten sich lieber darum kümmern, unsere Grünanlagen schöner zu machen, als viel Zeit damit zu verbringen die Hinterlassenschaften der nächtlichen Nutzung zu beseitigen“, so Stephan Wunder, Abteilungsleiter Flächenmanagement.

Nach Bestätigung des Haushaltes wird eine Ausschreibung erfolgen, damit noch im Sommer 2024 ein Pilotprojekt für zwei Jahre gestartet werden kann.

In Kürze wird übrigens noch ein verbindlicher Name für die Parkpatrouille gesucht. Beteiligen kann sich jede und jeder, der gute Vorschläge parat hat. Dazu wird es in den kommenden Tagen einen gesonderten Aufruf geben.