Kunstmuseen Erfurt begrüßen neue Direktorin

21.03.2025 10:50

Die Kuratorin und Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Elke Anna Werner übernimmt die Leitung der Kunstmuseen Erfurt. Zum 1. Mai des Jahres beginnt sie ihre Tätigkeit als Direktorin der vier Häuser.

Foto: Prof. Dr. Elke Anna Werner ist ab 1. Mai neue Direktorin der Erfurter Kunstmuseen. Foto: © Johannes Döppler

Die studierte Kunsthistorikerin ist seit vielen Jahren an der Schnittstelle von Museum, Forschung und Vermittlung leitend tätig. Derzeit leitet sie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz ein Projekt zum digitalen Kuratieren und koordiniert einen großen interdisziplinären Forschungsverbund. Neben ihrer breiten Forschungs- und Publikationstätigkeit hat Prof. Dr. Elke Anna Werner vielbeachtete Ausstellungen von den Alten Meistern bis zur Gegenwartskunst kuratiert, unter anderem für die Staatlichen Museen Berlin und die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe sowie für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

„Ich freue mich, dass wir mit Prof. Dr. Elke Anna Werner eine leitungserfahrene und kommunikationsstarke Expertin für die Direktion der Erfurter Kunstmuseen gewinnen konnten“, erklärt Lars Bredemeier, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Kultur und Welterbe der Landeshauptstadt Erfurt. „Mit ihrer hohen fachlichen Kompetenz, ihren innovativen Ideen sowie ihrer Vernetzung in Thüringen und in der deutschsprachigen Museums- und Kunstszene bringt sie beste Voraussetzungen für diese verantwortungsvolle Aufgabe mit.“

„Eine in der Museumspraxis und in der Forschung so vielseitige Leitungspersönlichkeit für die Erfurter Museen gewinnen zu können, ist eine überaus positive Botschaft“, so Kulturdirektor Dr. Christian Horn. „Die Kunstmuseen Erfurt machen durch ihre Ausstellungen kontinuierlich auch über Erfurt und Thüringen hinaus auf sich aufmerksam. Wir beabsichtigen, die langfristigen strategischen Planungen der vier Häuser, welche die Kunstmuseen vereinen, mit Professorin Werner weiter zu stärken.“

„Die Erfurter Kunstmuseen beeindrucken durch die besondere Qualität ihrer Sammlungen und Häuser. Mein Ziel ist es, möglichst Vielen die Teilhabe am kulturellen Erbe zu ermöglichen“, erklärt Prof. Dr. Elke Anna Werner. „Ich möchte Schwellen abbauen und die gute Verankerung in der Stadtgesellschaft weiterentwickeln. Dazu gehört für mich neben dem Ausstellungsprogramm und innovativen Vermittlungsformaten auch die kontinuierliche Arbeit mit den Beständen. Ein Schwerpunkt wird auch auf der Erforschung und Digitalisierung der Sammlungen liegen. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit dem engagierten Team.“

Die Kunstmuseen Erfurt umfassen die Standorte Angermuseum, Kunsthalle, Galerie Waidspeicher und Schloss Molsdorf. Zuletzt wurden über 20.000 Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung „Friedrich Nerly – von Erfurt in die Welt“ begrüßt. Nerlys Werke markieren den frühen Sammlungsbeginn der Kunstmuseen Erfurt. Schwerpunkte der Häuser sind die Kunst Mitteldeutschlands (Angermuseum), Fotografie und zeitgenössische Kunst (Kunsthalle), jüngere und experimentelle Kunstformate (Galerie Waidspeicher) sowie Illustration (Schloss Molsdorf).

Über Prof. Dr. Elke Anna Werner

Prof. Dr. Elke Anna Werner (geb. 1964 in Paderborn) studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Geschichte in Berlin und Bonn und sammelte während des Studiums bereits erste Berufserfahrungen in der Museumsvermittlung und in einer privaten Kunstsammlung. 1998 wurde sie mit einer Arbeit zu frühneuzeitlichen Kriegsbildern an der Freien Universität Berlin promoviert.

Elke Werner verfügt über langjährige Erfahrungen an der Schnittstelle von Museum, Forschung und Vermittlung. Neben ihrer breiten Forschungs- und Publikationstätigkeit hat sie vielbeachtete Ausstellungen von den Alten Meistern bis zur Gegenwartskunst kuratiert.

Von 1997 bis 2001 war Elke Werner am Westfälischen Landesmuseum Münster tätig, zunächst als wissenschaftliche Museumsassistentin bei der 26. Europaratsausstellung „1648 – Krieg und Frieden in Europa“ (Münster / Osnabrück), anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Neupräsentation der Sammlung sowie als Kuratorin für Ausstellungen zur Kunst der Moderne. Im Warburg-Haus in Hamburg arbeitete sie in einem Projekt zur digitalen Vermittlung von Kunstgeschichte (2001-2003). Danach wechselte sie zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, wo sie von 2005-2010 den Sammlungsbestand der Cranach-Gemälde erforschte und im Schloss Charlottenburg in einer großen Ausstellung (2009/10) präsentierte. Von 2006-2020 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin in interdisziplinären Forschungsprojekten an der Freien Universität Berlin tätig, die sich u.a. mit performativen Kunstformen, der Evidenz und Wirkmacht von Bildern sowie mit der Ausstellungsforschung beschäftigten. Auch hier realisierte sie kuratorische Projekte, so etwa in Kooperation mit den Staatlichen Museen in Berlin und der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe die vielbeachtete Ausstellung „Double Vision. Albrecht Dürer & William Kentridge“ (2015/2017).

2020 wechselte Elke Werner an die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, wo sie Forschungsprojekte in einem großen, interdisziplinären Verbund zur Kunst- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit koordinierte, aber auch weiterhin im Bereich der kuratorischen Theorie und Praxis tätig war. So warb sie erfolgreich ein Drittmittelprojekt zum digitalen Kuratieren ein, in dem sie mit ihrem Team und Studierenden neueste Formen und Formate der digitalen Vermittlung von kulturellem Erbe untersuchte und weiterentwickelte. Seit dem 1. Mai 2025 ist sie Direktorin der Kunstmuseen in Erfurt.