Stadt Erfurt heißt ihre neue Stadtgoldschmiedin Vera Siemund willkommen

05.05.2025 15:18

Goldschmiedin und Schmuckdesignerin Vera Siemund aus Hamburg ist die neue Erfurter Stadtgoldschmiedin und wird vom 5. Mai bis 3. August in der Landeshauptstadt leben und arbeiten.

Hamburgerin lebt und arbeitet für drei Monate in der Landeshauptstadt

Foto: Erfurts Stadtgoldschmiedin 2025 ist die Hamburgerin Vera Siemund. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

15 Schmuckkünstlerinnen und Schmuckkünstler aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Ungarn, Portugal, Kanada, USA, China, Japan, Argentinien und Südafrika hatten sich um das mit 4.000 Euro dotierte Atelierstipendium beworben. Das Spektrum der qualitativ hochwertigen Bewerbungen reichte von traditionell gefertigten Ausführungen im Sinne des Goldschmiedehandwerks über experimentelle schmuckkünstlerische Werke in verschiedenen Materialien bis hin zu konzeptionellen Herangehensweisen. Es bewarben sich junge Absolventinnen und Absolventen sowie gestandene Schmuckkünstlerinnen und Schmuckkünstler. Dabei bestätigte sich die Tendenz, dass der Schmuck edle Werkstoffe mit unedlen kombiniert oder Stücke gänzlich mit industriellen und/oder Alltagsmaterialien gefertigt werden. Auch 3D-Technik und weitere computerbasierte Programme kommen zum Einsatz.

Eine Jury, bestehend aus dem Direktor der Kunstmuseen, vier Fachjurorinnen und -juroren sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen, traf im Dezember 2024 die Entscheidung und wählte Vera Siemund.

Die Jury überzeugten das konsistente Werk von Vera Siemund, ihr gestalterischer Ansatz, der stark vom Grafischen geprägt ist, sowie die handwerkliche Perfektion in der Ausführung. In ihren Arbeiten greift sie die großen Themen Architektur und Ornament auf: Kuppeln, Gewölbe, Baldachine, Fragmente von Fassaden, Maßwerk und Fialen – Formen, die einen festen Platz in unserem kulturellen Gedächtnis haben – werden von Vera Siemund in Schmuckobjekte transformiert. Ihr gelingt es mit großer Freiheit und auf beeindruckende Weise, Stilzitate vergangener Epochen mit traditionellen Techniken in eine zeitgemäße Form zu übertragen. „Wir haben“, wie es die Jurorin Prof. Dorothea Prühl formulierte, mit Vera Siemund „eine der wichtigsten aktuellen Schmuckkünstlerinnen im europäischen Maßstab, wenn nicht sogar darüber hinaus“, ausgewählt.

Vera Siemund ist mit ihren Arbeiten in den wichtigsten Sammlungen weltweit vertreten, u. a. im Metropolitan Museum of Modern Art in New York, dem Victoria and Albert Museum in London und in der Pinakothek der Moderne (Danner-Stiftung), München. Sie absolvierte 1995 eine klassische Ausbildung als Goldschmiedin an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau. Anschließend studierte sie an der Burg Giebichenstein, verbrachte drei Jahre in Den Haag und lebt und arbeitet seit 2011 in Hamburg.

Vom 5. Mai bis zum 3. August 2025 wird die Stadtgoldschmiedin in den Künstlerwerkstätten der Landeshauptstadt Erfurt arbeiten. Im digitalen Tagebuch können ihre Aktivitäten ab Mitte Mai verfolgt werden. Am Dienstag, dem 24. Juni, wird 14 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür stattfinden, bei dem Besucherinnen und Besucher mit Vera Siemund ins Gespräch kommen können. Am Ende ihres Aufenthaltes präsentiert sie ihre Arbeiten parallel mit den Ergebnissen des international besetzten 20. Erfurter Schmucksymposiums im Angermuseum Erfurt.

Vera Siemund wird ebenfalls Teilnehmerin des Erfurter Schmucksymposiums sein, das aufgrund der zweijährigen Vergabe ebenfalls in diesem Jahr in den Künstlerwerkstätten der Stadt Erfurt stattfindet. So werden zwei Ausstellungen am Sonnabend, dem 2. August, um 16 Uhr im Angermuseum Erfurt eröffnet: die Ausstellung der Stadtgoldschmiedin sowie die der zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiwöchigen international besetzten Erfurter Schmucksymposiums.