Führung zum „Stadtlandschafter“ Friedrich Nerly

16.05.2025 08:52

Am Mittwoch, dem 21. Mai 2025, führt Gastkuratorin Dr. Claudia Denk um 16:00 Uhr im Angermuseum zum Thema „Der ,Stadtlandschafter‘ – Friedrich Nerlys Venedig-Bilder“. Dabei geht es um die Frage, worin das Geheimnis von Nerlys künstlerischem Erfolg lag. Wie gelang es ihm, aus der venezianischen Vedutentradition herauszutreten und ein neues Bild der Stadt zu erfinden?

Veranstaltung im Rahmen der Reihe „All eyes on Nerly“

mehrere Bot auf dem Wasser, im Hintergrund eine venezianische Kirche im Sonnenuntergang
Foto: Abendstimmung in Venedig mit Santa Maria della Salute (1840er-Jahre), Öl auf Papier, 27,6 x 47,8 cm Foto: © Angermuseum Erfurt/Inv.Nr. 3377

Als Friedrich Nerly im Jahr 1837 von Rom kommend in Venedig eintraf, brachte er gewissermaßen die moderne Freilichtmalerei im Gepäck mit und verwandelte die Wahrnehmung der Stadt mit seinen atmosphärischen Ansichten für immer. Er war einer der ersten, der in Venedig vor dem Motiv malte und sich nicht nur für die Prachtentfaltung der gotischen Architektur interessierte, sondern ganz besonders für die Kraft und den Zauber des Lichts und der Farben mit ihren Spiegelungen auf dem Wasser. Auf diese Weise schuf Nerly über vier Jahrzehnte besonders wirkmächtige Bilder dieser einzigartigen Stadt im Wasser, die er auf seinen abendlichen Bootspartien bei glühendem Sonnenuntergang oder auf seinen Nachtwanderungen im silbrigen Mondlicht entdeckte.

Wenn auch Nerly aufgrund seiner vielen Aufträge kaum mehr Zeit für eigene Reisen fand, so reisten nun seine Bilder in die Welt und formten ein neues Bild der einstigen Serenissima. Das Geheimnis seines künstlerischen Erfolges lag letztlich darin, dass er sich auch noch nach vier Jahrzehnten in Venedig als Landschaftsmaler verstand.

Fünf weitere Termine der Reihe „All eyes on Nerly“ sind bis zum Ende der verlängerten Nerly-Ausstellung am 20. Juli 2025 noch geplant. Alle Termine mit dem jeweiligen Thema sind auf der Website des Angermuseums veröffentlicht. Eine Anmeldung zu den Führungen ist nicht erforderlich.