Gespinste an Bäumen stammen meist von harmlosen Raupen

23.05.2025 08:52

Auch in diesem Jahr erreichen das Garten- und Friedhofsamt wieder Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, die Gespinste an Bäumen entdecken und einen Befall mit dem Eichenprozessionsspinner vermuten. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei jedoch um harmlose Gespinstmotten.

Gespenstische Gespinste

Foto: Häufig handelt es sich um harmlose Gespinstmotten, nicht um den Eichenprozessionsspinner. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners tragen sogenannte Brennhaare, die durch den Wind verbreitet werden können. Diese Haare sammeln sich in den typischen Nestern, in denen sich oft Hunderte Raupen versammeln. Sie bleiben über lange Zeit aktiv und können beim Menschen starke allergische Reaktionen auslösen – zum Teil mit ernsthaften gesundheitlichen Folgen.

Aktuell besteht jedoch kein Grund zur Sorge: Bei den meisten Funden handelt es sich nicht um den Eichenprozessionsspinner, sondern um Gespinstmotten, die für Menschen ungefährlich sind. Die auffälligen, oft ganze Sträucher oder kleinere Bäume einhüllenden Gespinste wirken zwar ungewohnt, schaden den Pflanzen aber kaum. Die befallenen Gehölze erholen sich in der Regel vollständig. Zudem sind die haarlosen Gespinstmotten-Raupen eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.

Foto: Die dichten Netze sehen spektakulär aus, sind aber ungefährlich für Mensch und Pflanze. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Je nach befallener Pflanze treten unterschiedliche Arten von Gespinstmotten auf. Die Raupen fressen an Blättern, Knospen oder Nadeln und verpuppen sich in ihren Netzen, die dabei ganze Pflanzen einhüllen können.

Etwas mehr Vorsicht ist bei den Raupen des Goldafters geboten, die in diesem Jahr vereinzelt im Stadtgebiet vorkommen – vor allem an freistehenden Laubbäumen entlang von Dorfstraßen oder Radwegen. Wie der Eichenprozessionsspinner besitzen auch Goldafter-Raupen Brennhaare, die allergische Reaktionen auslösen können.

Beide Arten lassen sich anhand ihrer Gespinste unterscheiden: Während die Nester des Eichenprozessionsspinners am Stamm sitzen, findet man die Gespinste des Goldafters meist an den äußeren Zweigspitzen.

Der Name „Goldafter“ bezieht sich auf die goldfarbenen Haare am Hinterleib des Schmetterlings, mit denen er seine Eier tarnt. Aus diesen Haaren bauen die Raupen ihre weiß-bräunlichen Nester. Auch diese Gespinste können über längere Zeit allergische Reaktionen auslösen. Beim Entfernen – zum Beispiel nach dem Laubfall – wird daher das Tragen von Handschuhen und einer FFP2-Maske empfohlen. Augen- und Hautkontakt sollten vermieden werden.