Neues Papierwehr erfolgreich getestet
Erste Funktionsprobe unter realen Bedingungen bestätigt technische Sicherheit
„Das Papierwehr ist das wichtigste wasserwirtschaftliche Bauwerk in Erfurt“, erklärte Matthias Hartmann, Wasserwirtschaftskoordinator im Umwelt- und Naturschutzamt zur Maßnahme. „Es schützt die Innenstadt seit vielen Jahren vor schlimmem Hochwasser.“
Die Funktionsprüfung bestand aus zwei Teilen: Zunächst wurden die Antriebe im Trockenzustand überprüft – also ohne Wasserdruck. Dabei ging es um die Beweglichkeit der Wehrfelder, die Dichtigkeit und das richtige Schließen der Konstruktion. Im Anschluss wurde in der sogenannten Nassprobe kontrolliert, wie sich das Wehr unter echtem Wasserdruck verhält. „Wir haben die Dammbalken entfernt und versucht, das Wehr gegen den Wasserdruck zu heben – sodass das Wasser unten durchschießen kann“, so Hartmann. Dies geschah gezielt und nur für kurze Zeit: „Wir wollten keine größere Flutwelle erzeugen, aber wir mussten es ausprobieren.“
Tatsächlich verlief der Test ohne Zwischenfälle. Am Promenadendeck konnte beobachtet werden, wie die ausgelöste Welle sanft eintraf. „Wie man sieht, sieht man gar nicht viel – und das ist auch gut so“, kommentierte Hartmann. „Das bedeutet, es ist nichts schiefgegangen.“ Das erste Wehrfeld öffnete und schloss planmäßig. Auch die weiteren Testläufe verliefen erfolgreich. Noch am selben Tag wurden alle Felder mit Unterstützung von Wasserwehr, Feuerwehr sowie THW kontrolliert. Die Stadt sieht darin einen wichtigen Meilenstein, um die neue Anlage zeitnah in Betrieb zu nehmen und den Hochwasserschutz für die Innenstadt nachhaltig zu sichern.
Das Papierwehr wurde vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) errichtet und ist ein zentrales Element des innerstädtischen Hochwasserschutzes.