Bronzetafeln zur Erfurter Stadtgeschichte von Anke Besser-Güth werden restauriert
Reliefzyklus bildet mehr als 600 Jahre Stadtgeschichte ab
Bei der abgenommenen Platte hatte sich über die vielen Jahre die Verankerung gelockert, sodass sie zur Gefahrenquelle geworden ist, zudem ist sie auch diejenige, die am meisten Korrosionserscheinungen und Graffiti-Tags aufweist. Die anderen vier Platten werden vor Ort behandelt.
Die Erfurter Künstlerin Anke Besser-Güth (1940 – 20219) hatte 1973 den Auftrag erhalten, nicht nur bedeutende Persönlichkeiten, die in Erfurt gewirkt haben, und wichtige Ereignisse zu würdigen, sondern dabei über 600 Jahre Stadtgeschichte in einem Reliefzyklus darzustellen. Zu sehen sind die mittelalterliche Blütezeit als Handelsstadt und Waidmetropole, die große Zeit von Reformation, Humanismus und Buchdruck, das Zeitalter der Industrialisierung und der Revolution von 1848, die Hochburg der Arbeiterbewegung mit dem Erfurter Parteitag der SPD 1891 und der Novemberrevolution 1918 und schließlich die sozialistische Gegenwart.
1976 wurde ihr Werk an der Augustinermauer, die zum Gebäudekomplex „Haus zur Steinecke“ in der Horngasse 4 gehört, eingeweiht. Das Haus hat eine lange und wechselvolle Geschichte: Vom Ende des 15. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts diente es als Universitätshospital, dann beherbergte es ein öffentliches Badehaus, zwischenzeitlich war es Wohnhaus. Die Restaurierungswerkstätten der Denkmalpflege hatten zu DDR-Zeiten ein Domizil hier gefunden. In den 1990er-Jahren wurde das Haus umfassend restauriert und dient seitdem als Gasthaus „Augustiner“.
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Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/Dirk Urban
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Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/Dirk Urban